Was ist das Margin und der Margin Call?

– Margin Call als wichtiges Hilfsinstrument beim Devisenhandel

Zwei sehr wichtige Begriffe, die nahezu untrennbar mit dem Forex Trading verbunden sind und die jeder Anleger, der mit Devisen handeln möchte auch kennen sollte, sind das Margin und der Margin Call. Das Margin ist die Sicherheitsleistung in Form einer bestimmten Kapitalsumme, die der Anleger auf seinem Handelskonto deponieren muss. Auf der Grundlage dieses Margin erhält der Anleger dann den in Form des Hebels zur Verfügung gestellten Kredit vom Forex Broker, damit ein Handel mit Devisen erst möglich wird.

Da die meisten Devisen erst ab einem Volumen von umgerechnet 10.000 Euro gehandelt werden können, was man auch als Mindest-Lot bezeichnet, wäre es für viele Anleger ohne das Hebel-Margin System gar nicht möglich, am Forex Trading mitzuwirken. Das Margin stellt also die Sicherheitsleistung des Anlegers und gleichzeitig dessen Einsatz an Kapital dar, den dieser zum Handeln verwenden möchte. Die Höhe des Margin, welches vom Forex Broker als Sicherheitsleistung gefordert wird, ist abhängig von der Art der gehandelten Währungen und natürlich auch vom Forex Broker selber. In der Regel liegt das Margin in einem Rahmen zwischen 0,25 bis zu 5,00 Prozent. Was bedeutet das nun konkret? Angenommen, ein Forex Broker fordert für ein Devisengeschäft „Kaufe US-Dollar gegen Euro“ ein Margin von zwei Prozent.

Möchte der Anleger nun zum Beispiel für 300 Euro den US-Dollar kaufen, kann er diese 300 Euro als Margin nutzen. Aufgrund der Tatsache, dass das Margin bei zwei Prozent liegt, der Hebel also dementsprechend bei 50:1, kann die 50-fache Summe an Euro gehandelt werden, also 15.000 Euro. Die 300 Euro an Margin dienen dem Forex Broker also als Sicherheit für das insgesamt eingesetzte Kapital (inklusive des Kredites vom Forex Broker) von 15.000 Euro. Was aber passiert nun, wenn der Wert des gekauften Dollar (beim obigen Beispiel bleibend) stärker sinkt, als das Margin vom Prozentanteil her (zwei Prozent) an Wert verliert? Genau an dieser Stelle kommt dann der Margin Call zum Tragen.

Vor einigen Jahren war es beim Devisenhandel noch üblich, dass der Anleger auch mehr als sein als Margin eingesetztes Kapital verlieren konnte, es bestand also praktisch eine automatische Nachschusspflicht. Heutzutage ist es jedoch so, dass der Anleger nicht mehr Geld verlieren kann, als in Form des Margin auch einsetzen wollte. Was ist nun der Margin Call? Im obigen Beispiel lag das Margin bei zwei Prozent, das Margin reicht also aus, um einen kurzzeitigen Kursverlust des US-Dollars gegenüber dem Euro zu „verkraften“.

Würde der US-Dollar allerdings, und sei es auch nur für wenige Sekunden, mehr als zwei Prozent gegenüber dem Euro an Wert verlieren, dann hätte der Anleger mehr als sein eingesetztes Kapital verloren, nämlich Teile des vom Broker geliehenen Geldes, und genau das soll durch den vorherigen Margin Call vermieden werden. Bei welcher „Schwelle“ der Margin Call genau stattfindet, ist von Forex Broker zu Forex Broker unterschiedlich. Übersetzen könnte man den Margin Call mit „Weckruf“ oder „Alarm“, denn der Margin Call soll den Anleger darüber informieren, dass er Gefahr läuft, sein eingesetztes Kapital (Margin) in kurzer Zeit zu verlieren.

Im Beispielfall könnte dieser Margin Call zum Beispiel erfolgen, wenn der zwischenzeitliche Kursverlust des US-Dollars gegenüber dem Euro bei 1,90 Prozent liegt, denn das Margin ist lediglich für zwei Prozent Verluste ausreichend. Der Anleger kann nun auf zweierlei Art und Weise auf den erhaltenen Margin Call reagieren. Er kann den Margin Call ignorieren und nichts tun, in diesem Fall wäre das eingesetzte Kapital verloren, wenn der Kursverlust bei mindestens zwei Prozent liegt, die Position würde dann automatisch geschlossen werden. Der Anleger kann aber auch sein Margin durch Zuzahlung auf sein Handelskonto erhöhen, sodass auch größere Verluste als zwei Prozent noch „abgesichert“ wären. (er)

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