Als Anleger auf sichere Anlageprodukte setzen

Als Kommunalanleihe wird eine spezielle Form von Schuldverschreibungen bezeichnet. Dabei handelt es sich um Wertpapiere, die von kommunalen Gebietskörperschaften ausgegeben werden. Theoretisch können Kommunalanleihen von allen Städten und Gemeinden an Anleger verkauft werden, in der Praxis greifen jedoch vor allem größere Städte auf dieses Finanzierungsinstrument zurück. Genau wie gewöhnliche Anleihen, die von Staaten oder großen Unternehmen aufgelegt werden, sind auch Kommunalanleihen mit einem Mantel und einem Zinskupon versehen.

Der Mantel ist dabei der Preis, den der Anleger für den Kauf der Kommunalanleihe zahlt; in vielen Fällen gibt es eine Mindestsumme, die für den Kauf einer Kommunalanleihe ausgegeben werden muss, rechtlich ist dies jedoch nicht vorgeschrieben. Der Zinskupon beschreibt die Höhe der Zinsen, die der Emittent jährlich an den Anleger zahlen muss. Die Länge der Laufzeit von Kommunalanleihen wird ebenfalls vom Emittenten festgelegt. Diese kann sehr lang sein und bis zu mehrere Jahrzehnte betragen. Am Ende dieser Laufzeit zahlt die Stadt oder Gemeinde, von der die Kommunalanleihe ausgegeben wurde, den Anlegern den anfänglich eingenommenen Betrag zurück. Grundsätzlich gelten Kommunalanleihen, die von deutschen Städten oder Gemeinden ausgegeben werden, als sehr sichere Anleihen. Trotzdem liegt die Höhe der Zinsen in der Regel über dem Zinssatz, der zum Beispiel für Bundesanleihen fällig wird. Emittiert werden Kommunalanleihen über den Kapitalmarkt.

Nach der Emission können Kommunalanleihen genau wie andere Schuldverschreibungen auch an verschiedenen Börsen im Rahmen des Wertpapierhandels gekauft und verkauft werden. Zu guter Letzt sind Kommunalanleihen sowohl lombardfähig als auch mündelsicher. Lombardfähig bedeutet, dass sie beliehen werden können, zum Beispiel im Rahmen eines Wertpapierkredits. Dabei vergibt eine Bank ein Darlehen an den Kreditnehmer, für das als Sicherheit die Kommunalanleihen hinterlegt werden. Da diese im Wert schwanken können, ist der Wertpapierkredit genau wie bei anderen als Sicherheit verwendeten Wertpapieren auf einen gewissen Prozentsatz des aktuellen Wertes beschränkt. Der Begriff “mündelsicher” bedeutet, dass Kommunalanleihen auch im Rahmen der vormundschaftlichen Verwaltung eines Vermögens genutzt werden können. Alles in allem sind Kommunalanleihen also eine gute Möglichkeit, um das eigene Portfolio zu diversifizieren. Sie bieten ein relativ großes Maß an Sicherheit, während gleichzeitig vergleichsweise hohe Zinsen dafür fällig werden. Somit verbinden sie zwei wichtige Vorteile, die Anleger gerade in Zeiten von unsicheren Entwicklungen an den internationalen Aktienmärkten sehr zu schätzen wissen. (er)