Aufgaben und Bewertungssysteme von Rating-Agenturen

– Rating-Agentur bewertet Bonität von Emittenten

Insbesondere solche Anleger, die sich für ein Investment in Anleihen interessieren, müssen auf verschiedene Risiken achten. Während das Kursrisiko bei festverzinslichen Wertpapieren nicht sehr ausgeprägt ist, da der Anleger sein Kapital bei Fälligkeit des Rentenpapieres auf jeden Fall zu 100 Prozent zurückerhält, gibt es insbesondere das sogenannte Emittentenrisiko zu beachten. Dieses Risiko beinhaltet, dass der Herausgeber der Anleihe natürlich vom Grundsatz her zahlungsunfähig werden könnte.

Dies würde für den Inhaber der Wertpapiere bedeuten, dass das Kapital entweder gar nicht oder nicht in vollem Umfang zurückgezahlt werden könnte. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie Anleger zumindest die Höhe des Risikos einschätzen können, dass es zu einer solchen Zahlungsunfähigkeit kommt. Zu diesem Zweck gibt es diverse Agenturen, deren Hauptaufgabe darin besteht, eben das zuvor erwähnte Emittentenrisiko bei möglichst allen Herausgebern von Anleihen zu bewerten. In der Fachsprache werden diese Unternehmen als Rating-Agenturen bezeichnet. Die wesentliche Aufgabe besteht darin, dass über möglichst alle Emittenten zahlreiche Informationen gesammelt werden. Die Summe dieser Information führt letztendlich dazu, dass der Emittent von der Rating-Agentur hinsichtlich seiner Bonität bewertet werden kann. Dies geschieht nach einer Art Punktesystem, wobei die führenden Rating-Agenturen in erster Linie eine Kombination aus Buchstaben verwenden.

So gibt es beispielsweise das „AAA“, welches in der Fachsprache auch als Triple-A bezeichnet wird. Diese Bewertung ist die beste, die es überhaupt geben kann. Findet ein Anleger eine derartige Ratingnote bei einem Emittenten vor, so kann er davon ausgehen, dass sein investiertes Kapital mit einer sehr hohen Sicherheit zurückgezahlt wird. Ganz anders würde es hingegen aussehen, wenn der Emittent beispielsweise nur mit den Buchstaben „C“ oder gar „D“ bewertet würde. In diesem Fall hätte die jeweilige Agentur die Bonität des Emittenten als relativ schlecht eingestuft, was wiederum dazu führt, dass das Risiko relativ hoch ist, sodass es Probleme bei der Rückzahlung des Kapitals geben könnte.

Insgesamt betrachtet stellen die Rating-Agenturen also mit ihrer Bewertung ein sehr gutes Hilfsmittel dar, welches Anlegern die Möglichkeit bietet, eine Einschätzung bezüglich der Bonität der Herausgeber von Anleihen vorzunehmen. Allerdings gab es in der Vergangenheit durchaus einige Fälle, die gezeigt haben, dass auf derartige Bewertung nicht immer zu 100 Prozent Verlass ist. Daher ist es wichtig, dass sich Anleger zusätzlich selbst Information besorgen und mit den jeweiligen Emittenten beschäftigen. Dazu kommt noch die Tatsache, dass es neben dem Emittentenrisiko natürlich noch andere Faktoren gibt, die bei einem Investment in Anleihen oder sonstige Wertpapiere zu beachten sind. (er)

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