Welche Kosten fallen bei einer Bankbürgschaft an?
– Bürgschaftskosten seitens der Banken beachten und vergleichen
Nicht nur Privatpersonen vergeben Bürgschaften, die in der Regel als Kreditsicherheit von der Bank gefordert werden, sondern auch Kreditinstitute vergeben Bürgschaften an ihre Kunden bzw. an eine dritte Person, welche in einer Verbindung mit dem Kunden steht. Solche Bürgschaften werden demzufolge als Bankbürgschaften oder Bankavale bezeichnet. Es gibt in der Praxis verschiedene Arten von Bankbürgschaften, am häufigsten genutzt werden allerdings die Mietbürgschaft und die Gewährleistungsbürgschaft.
In beiden Fällen übernimmt die Bank eine Gewährleistung gegenüber einem anderen Unternehmen oder einer Person, dass ihr Kunde bestimmte Pflichten erfüllt und steht dafür mit einem bestimmten Betrag „gerade“, dem Bürgschaftsbetrag. Bei einer Bürgschaft fließt also kein Kapital an den Kunden oder andere Beteiligte, wie es zum Beispiel bei einem Darlehen regelmäßig der Fall ist. Dennoch vergeben die Banken auch Bankbürgschaften nur an Personen, die nach der Beurteilung ihrer Bonität als einwandfrei angesehen werden. Denn immerhin geht die Bank mit der Bürgschaft auch ein gewisses finanzielles Risiko ein. Auch wenn kein Kapital fließt, bekommt der Kunde die Bankbürgschaft natürlich nicht kostenlos. Je nach Art der Bürgschaft und nach Bonität des Kunden wird eine so genannte Avalprovision berechnet. Diese Gebühr wird auf der Grundlage des Bürgschaftsbetrages berechnet und fällt in aller Regel in jährlichen Abständen an, so lange die Bürgschaft noch besteht. Die Höhe der Avalprovision liegt in der Regel zwischen 1,5 bis zu 3,5 Prozent im Jahr. Wer also zum Beispiel eine Mietbürgschaft der Bank über 2.000 Euro nutzt, der muss im Jahr mit Gebühren zwischen 30 und 70 Euro rechnen.
Grundsätzlich wird eine solche Mietbürgschaft vom Kunden als „Ersatz“ eines Mietkautionskontos in Anspruch genommen, weil so kein Kapital aufgewendet werden muss und die Liquidität nicht reduziert wird. Allerdings sind natürlich, besonders über die Jahre hinweg, die Kosten einer Bankbürgschaft nicht zu vernachlässigen. Die Mietbürgschaft als eine Art der Bankbürgschaft bietet hier ein gutes Beispiel. Würde man als Mieter zum Beispiel ein übliches Mietkautionskonto nutzen und auf dieses die Mietkaution von beispielsweise 2.500 Euro einzahlen (drei Monatsmieten), dann wird das Geld verzinslich angelegt. Bei einem angenommenen Zinssatz von drei Prozent wäre das Guthaben nach zehn Jahren (ohne Zinseszinsen) auf 3.250 Euro angewachsen. Würde der Kunde nun alternativ eine Mietbürgschaft der Bank nutzen, dann würde etwa der gleiche Zinssatz als Avalprovision veranschlagt, also ebenfalls 75 Euro im Jahr. Nur würden diese 75 Euro dem Kunden nicht in Form von Zinsen gutgeschrieben, sondern er müsste diese Gebühren an die Bank zahlen. Im Endeffekt wäre die Bürgschaft also 150 Euro im Jahr „teurer“ als wenn man ein Mietkautionskonto nutzt. (er)
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