Belastbarkeit von Altersvorsorge-Rechnern

– Rentenlücken und Bedarfsermittlung

Altersvorsorge-Rechner ermöglichen ihren Nutzern die Berechnung des Ertrages einer zusätzlichen Altersvorsorge. Je nach gewählter Einstellung errechnen die Prognose-Instrumente die wahrscheinliche Rentenhöhe einer vom Nutzer eingegebenen monatlichen Zahlung oder die erforderliche Sparrate, wenn der Verwender die gewünschte monatliche Rentenhöhe eingibt. Altersvorsorge-Rechner arbeiten zwangsläufig mit mehreren unbekannten Daten. Für den Ertrag einer privaten Rentenversicherung ist die Gewinnbeteiligung von großer Bedeutung, deren Höhe sich allerdings nicht vorhersagen lässt.

Vorsichtige Nutzer können die Ungewissheit hinsichtlich der Gewinnbeteiligung bei vielen Altersvorsorge-Rechnern ausgleichen, indem sie als Einstellung wählen, dass lediglich der Garantiezins berücksichtigt werden soll. Damit verliert die Berechnung jedoch an Aussagekraft und zeigt anstelle des wahrscheinlich zutreffenden lediglich den im ungünstigsten Fall erforderlichen monatlichen Sparbetrag an. Wenn die Gewinnbeteiligung berücksichtigt wird, geben bei den meisten Rechnern die Anwender selbst den angenommenen Wert in die Eingabemaske ein. Als Orientierungshilfe dienen den meisten Nutzern die Ergebnisse der einzelnen Gesellschaften während der vergangenen Jahre. Als Prognose-Instrumente für eine künftige Gewinnbeteiligung sind die Werte der Vergangenheit durchaus geeignet, eine Garantie, dass die Versicherungsgesellschaft diese wiederholen kann, besteht jedoch nicht.

Viele Altersvorsorge-Rechner berücksichtigen die Inflation, so dass ihre Nutzer eine später gewünschte Rente angeben, welche der heutigen Kaufkraft des eingegebenen Betrages entspricht. Diese Form der Suchanfrage ist sinnvoll, da der Nutzer eines Altersvorsorge-Rechners erfahren möchte, welchen Betrag er für die Beibehaltung des gewünschten Lebensstandards im Rentenalter je Monat aufwenden muss. Allerdings lässt sich die Inflationsrate nicht langfristig voraussagen, so dass der Nutzer eines Vorsorgerechners die von ihm erwarteten Werte während der Ansparzeit und während des Rentenbezuges angeben muss. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor besteht hinsichtlich der Dauer der späteren Rentenauszahlungen. Dieser besteht nur bei Verträgen mit einer festgelegten Auszahlungsdauer und nicht bei Rentenversicherungsverträgen mit einer garantierten lebenslangen Zahlung der vereinbarten Rente.

Altersvorsorge-Rechner geben eine langfristige Prognose für die Zukunft ab und enthalten zwangsläufig Unsicherheitsfaktoren. Dennoch ist ihre Nutzung sinnvoll, da die Rechner jedem Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich machen, dass eine Rentenlücke besteht. Bei der Eingabe der vom Anwender auszuwählenden Daten achtet dieser darauf, keine übermäßig optimistischen Schätzungen vorzunehmen, sondern die vermutliche Inflationsrate nicht zu unterschätzen und zugleich die mögliche Gewinnbeteiligung nicht zu überschätzen. Hinsichtlich der künftigen Gewinnbeteiligungen der einzelnen Gesellschaften empfiehlt sich die Lektüre von Testberichten der Stiftung Warentest und der größeren Finanzzeitschriften, da diese zumeist begründete Prognosen enthalten. (er)

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