Geldanlagen in Kapitalfonds im Renditevergleich

– Was ist ein Eigenkapitalfonds?

Ein Eigenkapitalfonds gehört zu den geschlossenen Fonds, seine Besonderheit besteht darin, dass er ausschließlich mit dem eingesammelten Eigenkapital arbeiten und keine Kredite aufnehmen kann. Geschlossene Fonds verfügen über eine definierte Kapitalausstattung; sobald der im Verkaufsprospekt genannte Betrag eingesammelt wurde, sind weitere Zeichnungen von Fondsanteilen nicht mehr möglich.

Für die Zeichnung von Anteilen an einem Eigenkapitalfonds wird in der Regel neben einem Mindestbetrag auch ein Höchstbetrag verbindlich vorgegeben; oft ist die Beteiligung auch nur mit einem Vielfachen des Mindestbetrages als Einlage möglich. Geschlossene Fonds gelten als wesentlich riskanter als offene Fonds, zumal sie so gut wie keiner Kontrolle unterliegen. Die einzige bei geschlossenen Fonds erfolgende Prüfung besteht darin, dass die formale Richtigkeit des Verkaufsprospekts bestätigt werden muss. Dieser nennt den vom entsprechenden Fonds geplanten Betrag der Gesamteinlage sowie die Anlagestrategie des Fonds. Wie jeder andere geschlossene Immobilienfonds, so kann auch ein Eigenkapitalfonds für unterschiedliche Anlagezwecke aufgelegt werden. Sie existieren als geschlossene Immobilienfonds ebenso wie als Schiffsbeteiligungen, in letzter Zeit neu aufgelegte Eigenkapitalfonds investieren häufig in neue Unternehmen, welchen sie eine zusätzliche Möglichkeit zum Erhalt von Risikokapital bieten. Geschlossene Fonds gelten als riskant, da ihnen die Möglichkeit zum Einsammeln frischen Geldes durch neue Zeichnungen fehlt. Das tatsächliche wirtschaftliche Risiko eines jeden Fonds ist davon abhängig, wie zuverlässig die von ihm getätigten Einlagen Gewinne erwirtschaften. Ein Immobilienfonds ist riskant, wenn die Vermietung der von ihm gehaltenen Gebäude nicht nahezu vollständig gelingt, ein Fonds für Schiffsbeteiligungen erleidet Verluste, wenn die unterhaltenden Wasserfahrzeuge nicht ausreichend ausgelastet sind.

Bei einem Eigenkapitalfonds reduziert sich das Risiko, da eine Kreditaufnahme nicht möglich ist und somit maximal der tatsächliche Betrag der Einlage verloren werden kann; allerdings kann eine auf verantwortliche Weise durchgeführte kurzfristige Aufnahme eines Darlehens durchaus zur Überwindung einer vorübergehenden wirtschaftlichen Krise eines Fonds führen. In der Wirtschaftswissenschaft wird von einer Hebelwirkung gesprochen, wenn eine kleine Maßnahme eine große Auswirkung erzeugt. Ein für einen Fonds als klein angesehener Kredit vermag eine derart große Hebelwirkung zu erzielen, dass er erst zu einem positiven Wirtschaftsergebnis führt. Das wichtigste Kriterium für das mit der Geldanlage in einem Eigenkapitalfonds verbundene Risiko ist selbstverständlich die Anlagestrategie. Die gegenwärtig sehr häufig angebotenen Eigenkapitalfonds, welche junge Unternehmen fördern, sind sehr risikoreich, da ein neu auf dem Markt auftretendes Unternehmen sich oft nicht auf diesem durchsetzen kann, so dass nicht wenige Neugründungen nach relativ kurzer Zeit scheitern. Der Anleger erhält für die Beteiligung an einem entsprechenden Eigenkapitalfonds jedoch eine angemessene Risikoprämie, so dass er bei einem Erfolg der unterstützten Firmengründungen mit einer ansprechenden Rendite für seine Anlage rechnen kann.
(er)

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