Erklärung und Beispiele von Pfandbriefen

– Beim Pfandbrief ist die Sicherheit der Bonität oberstes Gebot

Pfandbriefe sind im Hinblick auf die Kreditwürdigkeit ihrer Auszahlungen fast genauso sicher wie Bundesanleihen anzusehen. Im Durchschnitt bieten Pfandbriefe jedoch eine etwas höhere Rendite, als die Bundesanleihen. Sie sind deckungsstockfähig, lombardfähig und mündelsicher. Die begebene Anleihe von einer Pfandbriefbank zeichnet sich dadurch aus, dass im Insolvenzfall dieses Instituts eine Deckungsmasse existiert, die bei Hypothekenpfandbriefen aus Darlehensforderungen mit Grundpfandrechten auf Grundstücke abgesichert sind.

Schiffspfandbriefe sind mit Darlehensforderungen von Schiffshypotheken im Schiffsregister abgesichert, Öffentliche Pfandbriefe erhalten ihre Absicherungen gegen die Ansprüche aus der öffentlichen Hand. Bereits seit Juli 2005 gibt es eine einheitliche gesetzliche Grundlage. Das Pfandbriefgesetz hat zu diesem Zeitpunkt das Hypothekenbankgesetz, das Gesetz über Pfandbriefe, und das Gesetz über Schiffspfandbriefe abgelöst, und wurde mit dieser Zusammenfassung einförmig gestaltet. Genehmigung zur Ausgabe von Pfandbriefen nach dem Pfandbriefgesetz für diese deutschen Kreditinstitute, in dessen Geschäftsvorgänge das Geschäft mit den Pfandbriefen eingeschlossen ist, erteilt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Viele Herausgeber von Pfandbriefen haben sich im Verband deutscher Pfandbriefbanken zusammengeschlossen. Der Verband besitzt die rechtliche Form eines eingetragenen Vereins, und vertritt die Interessen der Pfandbriefbanken in Deutschland.

Weitere Aufgaben des Verbands sind die Beratung und Unterstützung der Behörden und gesetzgebenden Körperschaften auf internationaler, europäischer, und nationaler Ebene, in allen den Briefbanken betreffenden Angelegenheiten. Pfandbriefe kann man gegen den Lombardsatz beleihen, sie sind deshalb lombardfähig. Die Zentralbank legt einen Zinssatz fest. Mit der Verpfändung von Wertpapieren verschaffen sich die Banken Liquidität in einem kurzen Zeitraum, und zahlen den Lombardsatz als Preis. Keine Angst, müssen die Besitzer von Pfandbriefen haben, dass ihre Anlagen Wertverluste bringen. Auch bei einer Insolvenz des Instituts ist ein Verlustrisiko ausgeschlossen, weil der Gesetzgeber diese Anleihen als mündelsicher erklärt hat. Mündelsichere Wertpapiere als Vermögensanlage werden gesetzlich für einen Betreuer, Pfleger, oder Vormund des Mündels vorgeschrieben. Der Deckungsstock erfüllte bis zum Jahr 2003 die Aufgabe des Sicherungsvermögens. Ein großer Teil der Schadenrückstellung, Prämiendepots, und Anzahlungen, waren bis zu diesem Zeitpunkt durch den Deckungsstock nicht abgesichert, und deshalb erfolgte die Umbenennung dieses Instrumentes der Absicherung in Sicherungsvermögen.

Das Sicherungsvermögen ist ein Sondervermögen, das intern getrennt ist, vom übrigen Vermögen des Unternehmers, und ist dem Zugriff anderer Gläubiger entzogen. In einem Sicherungsvermögensverzeichnis werden alle Gegenstände aufgezeichnet, die dem Vermögen zugehören. Das Sicherungsvermögen hat ausschließlich die Aufgabe, die bestehenden Ansprüche der Versicherungsnehmer zu sichern. Schon im 18. Jahrhundert bekamen Grundbesitzer, die bares Geld benötigten, Kredit für den Eintrag einer Grundschuld. Durch die Verbriefung dieses Kredits, refinanzierten sich die Banken auf diese Weise. Auch bei öffentlichen Schulden gewann die Verbriefung wegen der steigenden Staatsverschuldung immer mehr an Bedeutung, und legte die Vorteile dieser Methode auf die Hand. Die festverzinslichen, langfristigen Anleihen waren wegen der gesetzlichen Bestimmungen immer in voller Höhe durch Hypotheken, die an erster Stelle standen, mit mindestens dem gleichen Zinssatz abgedeckt. Wer als Anleger lieber den sicheren Weg geht, und keine sehr großen Anlageerfolge erzielen will, für den sind Pfandbriefe genau das Richtige. Sehr attraktiv ist der Pfandbrief für institutionelle Anleger, die einen hohen Finanzumschlag haben, und gleichzeitig Anzahlungsansprüche leisten müssen, die rechtlich gesichert sein müssen.
(er)

weitere Artikel
Zinsen von Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland

Bundesobligationen sind Wertpapiere im Sinne so genannter Schuldverschreibungen. Sie werden als Staatsanleihen heraus gegeben seitens der Bundesrepublik Deutschland. Die Herausgabe erfolgt über die Deutsche Finanzagentur. Die Bundesobligationen sind verzinslich und ...weiter

Beispiele und Vergleich von festverzinslichen Wertpapieren

Bei den festverzinslichen Wertpapieren handelt es sich um Wertpapiere, die einen garantierten Ertrag erwirtschaften. Der Zins ist fest, d. h. er kann nicht durch Kursschwankungen verändert werden, was einen großen ...weiter

Fremdwährungsanleihen mit hohen Zinssätzen und Risiko

Fremdwährungsanleihen sind Anleihen, die für vertraglich feste Laufzeiten fest verzinst werden und nicht in Euro gehandelt werden. Anleihen, die gehandelt werden, können in unterschiedlichen Währungen gegeben sein. Daher ist bei ...weiter

Laufzeiten und Renditen von Bundesobligationen

Wenn ein Staat sich in der Situation befindet, dass Defizite des Haushalts durch Fremdmittel ausgeglichen werden sollen, so stehen ihm als Maßnahmen entweder die Aufnahme von Krediten, oder die Ausgabe ...weiter

No-Load-Fonds als kurzfristige oder mittelfristige Anlage

Ein Fonds ist ein Sondervermögen, das in Aktien, Immobilien oder Renten und andere Wertgegenstände angelegt wird und von einer Kapitalanlagegesellschaft verwaltet wird. Es wird zwischen offenen und geschlossenen Fonds unterschieden, ...weiter