Fehlende Liquidität sicherstellen durch Factoring

– Maßnahmen um Liquiditätsengpässen vorzubeugen

Besonders kleinere und mittelständische Unternehmen haben nicht selten Liquiditätsprobleme, die von der Ursache her nicht durch das Unternehmen selbst verschuldet wurden. Häufig ist es nämlich so, dass Liquiditätsengpässe und Probleme dieser Art nur dadurch entstehen, dass Geschäftspartner der jeweiligen Unternehmen ihre Rechnungen nicht wie vereinbart begleichen. Hat das Unternehmen also beispielsweise eine Leistung erbracht und das vereinbarte Zahlungsziel wurde vom Auftraggeber nicht eingehalten, so kann dies durchaus zu Liquiditätsproblemen führen.

Verkauft das Unternehmen also beispielsweise einen produzierten Tisch und zahlt der Käufer nicht wie vereinbart nach 14 Tagen, so ist es durchaus möglich, das sich daraus eine eingeschränkte Liquidität ergibt. Sicherlich wird eine einzelne verzögerte Zahlung noch nicht zu Engpässen führen, aber meistens sind es ohnehin größere Aufträge oder mehrere Kunden, welche ihre Rechnung nicht rechtzeitig begleichen. Viele Unternehmen suchen daher nach einer Möglichkeit, wie solche Liquiditätsprobleme verhindert werden können. Eine sehr gute Möglichkeit, die Liquidität möglichst durchgängig und dauerhaft zu sichern, ist das sogenannte Factoring. Der Fachbegriff Factoring steht für den Ankauf von Forderungen, der meistens durch spezielle Gesellschaften vorgenommen wird, die auch unter dem Begriff Factoring-Unternehmen zusammengefasst werden. Factoring bietet sich insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen an, die ihre Liquidität möglichst dauerhaft sichern möchten.

Von der Konstruktion her ist das Factoring relativ einfach und transparent, sodass die Vorteile meistens gegenüber den Nachteilen überwiegen. Ein Factoringgeschäft läuft in aller Regel so ab, dass der Gläubiger einer Forderung, also beispielsweise ein Lieferant oder ein Händler, diese Forderung an die Factoring-Gesellschaft abtritt. Das Factoring-Unternehmen kauft die offene Forderung also an und zahlt dem eigentlichen Gläubiger einen entsprechenden Betrag. Meistens ist dieser Betrag allerdings nicht mit der Forderungshöhe identisch, sondern es wird ein Abschlag zwischen zehn und 20 Prozent vorgenommen.

Dennoch können viele Unternehmen vom Factoring profitieren, denn so erhalten sie sofort das ausstehende Geld und können über Liquidität verfügen. Diese Sicherung der Liquidität lassen sich die Factoringnehmer durchaus etwas kosten, sodass auch Abschläge zwischen zehn und 20 Prozent vom eigentlichen Gegenwert der Forderung hingenommen werden. Der Factoringgeber, also das ankaufende Unternehmen, ist dann mit der Aufgabe beschäftigt, dafür zu sorgen, dass die Forderung eingebracht wird. Insofern haben sowohl der Factoringgeber als auch der Factoringnehmer durchaus Vorteile von dieser Geschäftsart. (er)

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