Fremdwährungskonten als Form der Geldanlage

– Was ist ein Fremdwährungskonto?

Ein Fremdwährungskonto ist grundsätzlich jedes Konto, welches in einer anderen als der Landeswährung geführt wird. Dabei bezieht sich der Begriff Landeswährung üblicherweise auf das Land, in welchem die mit dem Kunden kommunizierende Bankfiliale ihren Sitz unterhält. Ein in US-Dollar geführtes Konto bei einer Bank, deren Sitz sich in Amerika befindet und die keine Zweigstelle in Deutschland unterhält, ist gemäß dieser Definition eigentlich kein Fremdwährungskonto dennoch wird es in der Werbung gelegentlich als solches bezeichnet.

Sowohl ein Girokonto als auch jedes Sparkonto oder Anlagekonto lässt sich als Fremdwährungskonto führen, ebenso kann die Kreditaufnahme einschließlich der Baufinanzierung in einer beliebigen Währung erfolgen. Ein Tagesgeldkonto in der Form eines Fremdwährungskontos bietet dem Inhaber eine doppelte Gewinnmöglichkeit, da er einen fest vereinbarten Zinssatz erhält und zusätzlich an der Kurssteigerung der von ihm für sein Konto gewählten Währung gegenüber dem Euro partizipiert. Er trägt jedoch gleichzeitig das Risiko einer Kurssenkung, welche den Zinsgewinn schmälern oder im Extremfall sogar zu einem Verlust führen kann. Viele Währungen sind mit einem festen Umtauschkurs an den Euro gebunden, so dass ein entsprechendes Fremdwährungskonto kein Währungsrisiko bietet. Da zugleich keine zusätzliche Gewinnmöglichkeit durch Währungsschwankungen besteht, wenn die Kontowährung fest an den Euro gebunden ist, sind entsprechende Konten für die meisten Kunden uninteressant und werden sehr selten angeboten; von Nutzen können sie sein, wenn der Kontoinhaber regelmäßig Zahlungseingänge aus dem bezogenen Land hat.

Bei vielen Konten ist die Bareinzahlung möglich, so dass eventuell aus dem Urlaub mitgebrachte Banknoten in einer fremden Währung auf dieses eingezahlt werden können. Gebräuchlicher ist jedoch die unbare Einzahlung auf das Fremdwährungskonto mittels einer Überweisung. Der Unterschied im Umrechnungskurs fällt bei unbaren Devisengeschäften zwar deutlich geringer aus als bei Sortengeschäften, dennoch schmälert er den möglichen Gewinn, zumal bei jeder Einzahlung ebenso wie bei jeder Auszahlung eine Umrechnung vorgenommen werden muss. Bei der Entscheidung für eine Währung ist auf deren Stabilität zu achten.

Entsprechende Konten in relativ unsicheren Währungen sind mit besonders hohen Zinssätzen verbunden, sie bergen jedoch eine relativ hohe Gefahr, durch eine Abschwächung des gewählten Zahlungsmittels Verluste zu erleiden. Auf dem Markt werden Fremdwährungskonten in nahezu allen vorstellbaren Währungen angeboten, der vorsichtige Kunde bevorzugt solche in sicheren und stabilen Währungen wie dem Schweizer Franken. Türkische Lira werden vermehrt von Niederlassungen türkischer Banken für ein Fremdwährungskonto empfohlen, die Anlage in ihnen ist jedoch sehr spekulativ. Für die Bewertung der Stabilität einer Währung ist neben der Kursentwicklung während der vergangenen Jahre die gegenwärtige Wirtschaftslage wichtig. (er)

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