Renditeerwartungen bei Anlagen in Fonds stark Kostenabhängig

– Welche Gebühren gibt es beim Fondsinvestment?

Bei jeder Geldanlage vergleichen die Anleger in der Regel die mögliche Rendite mit anderen Produkten. Die Rendite beinhaltet nicht alleine den Ertrag einer Anlage, sondern auch die Kosten und Gebühren, welche mit der Anlage in engem Zusammenhang stehen. Während es bei der Tagesgeld- oder Festgeldanlage keinerlei Gebühren gibt, fallen bei nahezu allen anderen Geldanlagen die einen oder anderen Gebühren an.

Sehr beliebt und vielfach genutzt sind die Investmentfonds als Anlage oder zum Sparen, von daher ist es sicherlich auch in diesem Bereich für den Anleger sehr interessant zu wissen, welche Gebühren es beim Fondsinvestment gibt. Bezüglich der Gebührenstruktur kann man zunächst einmal zwei verschiedene Fondsarten unterscheiden, nämlich die so genannten Classic Fonds und die Trading Fonds. Classic Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass der Fondsinhaber hier einen Ausgabeaufschlag auf den Fondsanteil beim Erwerb zahlen muss. Beim Trading Fonds ist das nicht der Fall, dafür ist hier jedoch eine jährliche Vertriebsprovision zu zahlen. Die Höhe des Ausgabeaufschlages ist von Fonds zu Fonds verschieden. Bei Renten- und Geldmarktfonds bewegt sich der Ausgabeaufschlag etwa im Bereich zwischen einem und zwei Prozent, berechnet auf den Rücknahmepreis des Fonds als Aufschlag, während man bei den Aktienfonds mit Ausgabeaufschlägen von bis zu 5,50 Prozent rechnen kann. Da dieser Ausgabeaufschlag einmalig beim Kauf der Anteile anfällt, muss man diesen im Grunde auf eine bestimmte Anlagedauer „umrechnen“, um diesen in die Jahresrendite einfließen zu lassen.

Einfacher ist die Gebührenstruktur insoweit dann beim Trading-Fonds, als dass die Vertriebsprovision ohnehin jährlich berechnet wird und sich in einem Rahmen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent pro Jahr bewegt. Neben dieser Differenzierung weisen aber nahezu alle Fonds noch eine weitere Gebührenart auf, nämlich die Managementgebühr. Da der jeweilige Fondsmanager ein aktives Management betreibt, also Research durchführt und für die Selektion der im Fonds befindlichen Papiere verantwortlich ist, fällt eine solche Managementgebühr an. Diese Gebühr ist ebenfalls je nach Fonds unterschiedlich und bewegt sich in einem Rahmen zwischen einem und zwei Prozent im Jahr.

Bei einer angenommenen Anlagedauer von fünf Jahren in einem Fonds mit einem Ausgabeaufschlag von vier Prozent und einer Managementgebühr von jährlich einem Prozent würden die Gebühren die Rendite in diesen fünf Jahren demnach jährlich bereits um 1,8 Prozent verringern. Wer diesen teilweise doch sehr hohen Gebühren „entgehen“ möchte, der kann beispielsweise die Fonds über einen Discount-Broker kaufen, da hier oftmals ein Rabatt von bis zu einhundert Prozent auf den Ausgabeaufschlag angeboten wird. Eine weitere Alternative ist das Investment in ETFs statt in klassische Fonds, da die Gebühren hier deutlich geringer sind.
(er)

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