Höhe der Rente anhand der Entgeltpunkte berechnen

Viele gesetzlich Versicherte fragen sich, wie hoch die zu erwartende Rente im Alter sein wird. Regelmäßig erhalten Versicherte dazu von der gesetzlichen Rentenversicherung einen Auszug zugesandt, anhand dessen sie die zu erwartende Rentenhöhe ablesen können. Wie sich die tatsächliche Rentenhöhe berechnet, ist allerdings ein komplexes Thema, denn viele Faktoren spielen in die Berechnung mit ein. Deshalb kommt es stets auf den individuellen Lebenslauf und nicht zuletzt auf das sozialversicherungspflichtige Einkommen an, anhand dessen die Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt wurden.

Ein wichtiger Faktor bei der Rentenberechnung sind dabei die Entgeltpunkte. Diese Entgeltpunkte werden von der Rentenversicherung vergeben. Ein Rentenpunkt entspricht dabei dem Durchschnittsverdienst der Versicherten eines Jahres. Versicherte mit einem Durchschnittseinkommen können dementsprechend in einem Jahr einen Rentenpunkt erwerben. Mit einem höheren Einkommen werden dem Rentenkonto dementsprechend mehr Rentenpunkte gutgeschrieben. Auf der anderen Seite ist es natürlich möglich, dass ein Versicherter nur einen Anteil an Rentenpunkten erhält, wie beispielsweise 0,5 persönliche Entgeltpunkte. Dies kann dem persönlichen Versicherungsverlauf entnommen werden. Das Durchschnittseinkommen der Versicherten ist dabei kein fester Wert, sondern es wird Jahr für Jahr neu festgelegt. Dabei gibt es Unterschiede in West- und Ostdeutschland zu beachten. Im Jahre 2001 wurde dieser Wert mit 32.100 Euro für Westdeutschland und mit 27.342 Euro für Ostdeutschland festgelegt.

Im Jahre 2015 lag dieser Wert schon bei 34.999 Euro im Westen und 29.870 Euro im Osten. Rentenpunkte können auf verschiedene Weisen angesammelt werden. Dies geschieht in den meisten Fällen über das sozialversicherungspflichtige Einkommen. Daneben ist es aber auch möglich, Rentenpunkte durch Erziehungszeiten anzusammeln. Im Zuge er Mütterrente bedeutet dies für einige Versicherte sogar, dass je Kind ein weiterer Entgeltpunkt hinzukommt. Daneben gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, Rentenpunkte anzusammeln. Dies ist zum Beispiel beim Bezug von Arbeitslosengeld oder während des Wehrdienstes der Fall. Auch Studienzeiten können das Punktekonto erhöhen und dadurch zu einer verbesserten Rente beitragen.

Aus der Anzahl der angesammelten Rentenpunkte kann schließlich der Wert der Rente ermittelt werden. Der Rentenwert wird dabei regelmäßig neu festgelegt und unterscheidet sich ebenfalls in West- und Ostdeutschland. Die Festlegung erfolgt dabei stets zum 1. Juli eines jeden Jahres. Ab dem 1. Juli 2011 lag der Rentenwert in Westdeutschland zum Beispiel noch bei 27,47 Euro und in Ostdeutschland bei 24,37 Euro. Ab dem 1. Juli 2015 wurde der Rentenwert auf 29,21 Euro für Westdeutschland und 27,05 Euro für Ostdeutschland festgelegt. Der jeweils gültige Rentenwert multipliziert mit den angesammelten Entgeltpunkten ergibt die monatliche Rentenzahlung. Diese Rentenhöhe ist allerdings an die Bedingung geknüpft, dass keine Abschläge aufgrund eines vorzeitigen Renteneintritts vorgenommen werden müssen. (er)