Gute Renditeaussichten bei Anleihen

– Was ist eine indexgebundene Anleihe?

Eine indexgebundene Anleihe ist ein spezielles Rentenpapier, welches sich bezüglich des Rückzahlungsbetrages und der Verzinsung gegenüber den meisten anderen verzinslichen Wertpapieren vorrangig durch eine Besonderheit auszeichnet. Man muss zuvor jedoch zwischen zwei Arten der indexgebundenen Anleihen unterscheiden, zumindest was die Bezeichnung dieser Art von Schuldverschreibung betrifft.

Fachlich korrekt wird ein Rentenpapier dann als eine indexgebundene Anleihe bezeichnet, wenn sich sowohl die Rückzahlung des Kapitals als vor allem auch die zuvor bezahlten Zinsen am Verbraucherpreisindex orientieren. In der Praxis ist das im Regelfall der Preisindex für die Lebenshaltung, den man umgangssprachlich auch unter dem Begriff der Inflation kennt. Insofern werden diese besonderen Anleihen alternativ auch als inflationsgeschützte Anleihen bezeichnet. Hierzulande gibt es solche Anleihen erst seit etwas mehr als zehn Jahren, da sie bis zur Währungsunion im Jahre 1999 verboten waren. Im Normalfall wird eine indexgebundene Anleihe von Staaten emittiert, also unter anderem auch vom Bund. Dieser hat allerdings erst im Jahre 2006 zum ersten Mal eine solche Anleihe emittiert, damals mit einer Laufzeit von zehn Jahren. Kennzeichnend für die indexgebundene Anleihe ist vor allem, dass es keinen über die gesamte Laufzeit garantierten Festzins gibt, wie es bei den meisten anderen verzinslichen Wertpapieren der Fall ist. Stattdessen ist die Verzinsung normalerweise an den bereits erwähnten Preisindex gebunden. Das bedeutet allerdings nicht, dass man als Zinssatz ausschließlich die Höhe der Inflationsrate bekommt, sondern im Normalfall gilt zum Beispiel die Regel „Inflationsrate plus einem Prozent“ als Verzinsung für die Anleihe.

Ebenfalls unterschiedlich ist, in welchen Abständen die Zinssätze bei den Anleihen an den aktuell gültigen Preisindex angepasst werden. Während es sich bei der erläuterten Form der indexgebundenen Anleihe um die eigentliche Form einer solchen Anleihe handelt, wird der Begriff der Indexanleihen heute teilweise auch noch im Zusammenhang mit einem anderen Finanzprodukt verwendet. Und zwar geht es um Indexzertifikate, die von manchen Banken bzw. Emittenten heute zum Teil auch als Indexanleihen bezeichnet werden. Rein fachlich haben diese Anleihen jedoch nichts mit der zuvor beschriebenen indexgebundenen Anleihe zu tun, auch wenn ein Merkmal dieser Indexzertifikate bzw. Indexanleihen ebenfalls ist, dass die Wertpapiere sich an einem Index orientiert. Allerdings handelt es sich dabei im Unterschied zu den indexgebundenen Anleihen nicht um den Preisindex, sondern beispielsweise um einen Aktienindex. Zudem erhält man bei diesen „Anleihen“ im Normalfall auch keine Zinsen, sondern die Kopplung an den Index bestimmt den Wert der Anleihe als solche. Insofern sollte man darauf achten, die so genannten Indexanleihen nicht mit den indexgebundenen Anleihen zu verwechseln.
(er)

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