Kosten und Nutzen der Heilpraktiker-Zusatzversicherung im Vergleich

Ein wesentliches Merkmal der gesetzlichen Krankenversicherung besteht darin, dass es einen einheitlichen Leistungskatalog gibt, an den sich alle gesetzlichen Krankenkassen halten müssen. Dieser Leistungskatalog gibt allerdings nur die Mindestleistungen vor, die jede gesetzliche Krankenkasse gegenüber ihren Mitgliedern erbringen muss. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch nicht, dass einzelne Krankenkassen nicht freiwillig Mehrleistungen anbieten können.

Von dieser Möglichkeit machen durchaus auch diverse Krankenkassen Gebrauch, indem sie zum Beispiel Behandlungen durch einen Heilpraktiker zumindest anteilig bezahlen. Im Leistungskatalog ist dies nämlich nicht vorgesehen, sodass es sich um eine freiwillige Zusatzleistung der betreffenden Krankenkassen handelt. Falls man allerdings nicht in einer Krankenkasse versichert ist, die Kosten für Heilpraktikerbehandlungen teilweise übernimmt, man aber dennoch öfter und gerne einen Heilpraktiker in Anspruch nimmt, könnte sich eine spezielle Zusatzversicherung rentieren. Neben verschiedenen anderen Krankenzusatzversicherungen, wie zum Beispiel einer Zahnzusatzversicherung, Krankenhauszusatzversicherung oder Krankentagegeldversicherung, bieten manche Versicherer darüber hinaus auch noch eine Heilpraktikerzusatzversicherung an.

Wie der Name bereits vermuten lässt, übernimmt diese Zusatzversicherung Kosten, die im Zuge einer Behandlung durch den Heilpraktiker anfallen. Welcher Anteil der tatsächlich vorhandenen Kosten übernommen wird, hängt von der jeweiligen Versicherung und auch vom gewählten Tarif ab. Die Spanne reicht hier von 30 bis zu 100 Prozent. Ob der Abschluss einer solchen Heilpraktikerzusatzversicherung sinnvoll ist oder nicht, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Die Nutzung einer solchen Versicherung macht natürlich nur unter der Voraussetzung sind, dass man grundsätzlich auch einen Heilpraktiker in Anspruch nehmen möchte.

Wer gegenüber Heilpraktikern hingegen eher skeptisch eingestellt ist und sich auf die Schulmedizin verlassen möchte, der braucht eine solche Zusatzversicherung natürlich überhaupt nicht. Der zweite wesentliche Faktor ist, ob die eigene gesetzliche Krankenversicherung nicht einen Teil der Kosten übernimmt. Da dies nicht immer bekannt ist, sollte man auf jeden Fall zunächst bei seiner Krankenkasse nachfragen, ob nicht die Kosten für eine Behandlung beim Heilpraktiker in Teilen übernommen werden. Falls dies so ist, müsste man im Folgenden genau nachrechnen, ob sich der Abschluss der Heilpraktikerzusatzversicherung dennoch lohnen kann. Dies ist mitunter natürlich etwas schwierig, weil man selten im Vorhinein weiß, wie oft und in welchem Umfang man den Heilpraktiker in der Zukunft in Anspruch nehmen wird. (er)