Rolle des Grundkapitals bei Nennwertaktien

– Wie definiert sich der Nennwert einer Nennwertaktie?

Im Aktienbereich finden Anleger heutzutage viele Tausend Aktienwerte vor, die sie an der Börse kaufen und verkaufen können. Dabei lassen sich die vielen Aktien in diverse Gruppen einteilen und dabei nach unterschiedlichen Gesichtspunkten unterscheiden. So gibt es zum Beispiel Namensaktien, Inhaberaktien, Vorzugsaktien oder Stammaktien. Oftmals fällt im Zusammenhang mit verschiedenen Aktien auch der Begriff der Nennwertaktie, die mitunter auch als Nennbetragsaktien oder als Nominalwertaktie bezeichnet wird.

Doch was genau ist eigentlich eine solche Nennwertaktie? Zurückkommend auf die zuvor erwähnten Einteilungen der Aktien in verschiedene Gruppen wäre das „Gegenstück“ der Nennwertaktie die Stückaktie. Der Unterschied zwischen beiden Aktienformen besteht darin, dass die Stückaktien einen festgelegten Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft verbriefen. Alle Stückaktien haben dabei den gleichen „Wert“. Bei den Nennwertaktien ist es demgegenüber so, dass der Inhaber mit dem jeweiligen Nennwert der Aktie am Grundkapital der AG beteiligt ist. Da eine Aktiengesellschaft auch Aktien mit unterschiedlichen Nennwerten ausgeben kann, ist der Anteil am Grundkapital also keineswegs immer gleich hoch, wie es bei den zuvor erwähnten Stückaktien der Fall ist. Während die Nennwertaktie in Deutschland schon eine sehr lange Tradition von mehr als 70 Jahren hat, gibt es die Stückaktie hierzulande erst seit kurz vor der Jahrtausendwende.

Daher sind die Nennwertaktien auch heute gegenüber den Stückaktien ganz deutlich in der Mehrheit. Der bestimmte Nennwert, auf den die Aktie lautet, muss nach dem deutschen Aktiengesetz übrigens mindestens ein Euro betragen. Viele Nennwertaktien haben heute zum Beispiel den Nominalwert von fünf oder auch von 50 Euro. Addiert man die Nominalwerte aller existierenden Aktien einer Aktiengesellschaft, so ergibt sich daraus die Höhe des Grundkapitals. Hat eine AG also beispielsweise ein Grundkapital von 50 Millionen Euro, könnte sie beispielsweise eine Million Aktien mit einem jeweiligen Nennwert von fünf Euro ausgeben. Für den „normalen“ Anleger, dem es beim Investment in Aktien vorrangig um das Erzielen von Gewinnen und nicht um das eigentliche Eigentumsrecht geht, ist der Nennwert bei den Nennwertaktien im Grunde von nur geringem oder gar keinem Interesse.

Viel wichtiger ist hingegen der Kurswert der Aktie, der nicht mit dem Nennwert verwechselt werden darf. Der Kurswert einer Aktie bildet sich ausschließlich aufgrund von Angebot und Nachfrage, die an der Börse aufeinandertreffen. Mit dem Nominalwert (Nennwert) der Aktie hat der Kurs nichts zu tun, sondern es handelt sich beim Kurswert vielmehr um einen aktuellen Preis der Aktie. So kann die Nennwertaktie zum Beispiel einen Nennwert von fünf Euro haben, aber dennoch einen Kurswert von beispielsweise 45 Euro aufweisen.
(er)

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