Offene und geschlossene Fonds

– Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Beteiligungen

Investmentfonds werden bei der Geldanlage immer beliebter. Allerdings unterscheidet man hier zwischen offenen und geschlossenen Fonds. Viele Anleger, vor allem Kleinanleger, bevorzugen die Variante der offenen Investmentfonds. Diese gibt es sowohl als Aktien-, Misch- wie auch Immobilienfonds. Bei ihnen sind immer viele Wertpapiere oder Immobilien im Fonds vertreten, bei Verlusten eines Papiers können diese durch andere relativiert werden.

Ein großer Vorteil offener Fonds ist die Verfügbarkeit, denn Anleger haben das Recht, die Anteile täglich zum aktuellen Kurs an die Anlagegesellschaft zurückzugeben. Diese halten sich für diese Fälle immer einen ausreichenden Bestand an Bargeld. Auch gibt es hier keine festen Laufzeiten, offenen Fonds sind immer "open end". Der Anleger kann also kaufen und verkaufen, wie er das gerne möchte. Geschlossene Fonds gibt es ebenfalls in verschiedenen Kategorien, so zum Beispiel als Medienfonds, Immobilienfonds oder Schiffsfonds. Anders als offene Fonds investieren sie das Geld der Anleger jedoch in nur ein Projekt, zum Beispiel den Bau eines Einkaufszentrums oder den Kauf eines Containerschiffes. Sie erzielen ihre Einkünfte später aus der Vermietung oder Verpachtung des jeweiligen Objektes. Bei Kauf eines geschlossenen Fonds wird der Anleger Unternehmer (Kommanditist) der Gesellschaft. Er ist damit sowohl an den Chancen als auch an den Risiken beteiligt. Sogar der Totalverlust der Anlage muss einkalkuliert werden, wenn das finanzierte Objekt nicht die gewünschte Rendite erzielt oder sogar Pleite geht.

Geschlossene Fonds weisen jedoch immer eine Laufzeit auf, die in Abhängigkeit vom finanzierten Objekt steht. So weisen Immobilienfonds durchschnittlich eine Laufzeit zwischen 15 und 25 Jahren auf, Medienfonds hingegen haben nur eine Laufzeit zwischen 5 und 15 Jahren. Das Ende dieser Fonds wird durch den Verkauf zum Beispiel des Schiffes bestimmt. Geschlossene Fonds sind anders als offene Fonds nicht täglich verfügbar, das Geld kann erst bei Fälligkeit wieder genutzt werden. Viele Gesellschaften haben mittlerweile jedoch einen Zweitmarkt aufgebaut, über den Anleger ihre Fondsanteile verkaufen können. Solch ein Verkauf ist jedoch oft mit hohen Verlusten verbunden, abhängig von der jeweiligen Gewinnstruktur des Fonds.

Geschlossene Fonds sind jedoch für viele Anleger noch immer aus steuerlichen Gesichtspunkten interessant. Zwar hat der Gesetzgeber die Nutzung von Anfangsverlusten abgeschafft, doch Schiffsfonds reduzieren die Steuerlast durch die Nutzung der Tonnagesteuer. So werden Gewinne aus den Fonds nur pauschal versteuert. Obwohl der Anleger also 8-10% Rendite pro Jahr erwirtschaftet, müssen nur ca. 0,2-0,5% dieser Erträge versteuert werden. Geschlossene Fonds sind vor allem für Menschen interessant, die eine steueroptimierte Anlage über eine lange Laufzeit suchen. Auch sind geschlossene Fonds durch die Anlage in nur einem Projekt wesentlich risikoreicher. Menschen, die eher kurzfristig und jederzeit verfügbar anlegen wollen, sollten offene Fonds bevorzugen.
(er)

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