Pflege-Riester als kapitalgedeckte private Zusatzversicherung

– Aktuelle Pflegeleistungen verschiedener Pflegestufen im Kostenvergleich

Im Versicherungsbereich lassen sich zwei verschiedene Versicherungsarten voneinander trennen. Zum einen gibt es die Versicherungen, die unter dem Begriff der Sozialversicherung zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um die gesetzliche Rentenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die gesetzliche Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung sowie um die gesetzliche Pflegeversicherung.

Darüber hinaus gibt es noch viele private Versicherungen, die jeder Bürger freiwillig abschließen kann. Darunter fallen zum Beispiel die Haftpflichtversicherung, die Hausratversicherung und noch viele weitere Versicherungsarten. Auch im Gesundheitsbereich gibt es diverse Versicherungen, die auf freiwilliger Basis abgeschlossen werden können. Dazu gehören beispielsweise eine Krankentagegeldversicherung, eine Zahnzusatzversicherung oder auch eine private Pflegeversicherung. Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland haben zum Beispiel bereits eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen, und zwar meistens in Form einer Pflegetagegeldversicherung. Auch die Regierung hat erkannt, dass es im Bereich der gesetzlichen Pflegeversicherung erhebliche Probleme gibt.

Denn die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt in der höchsten Pflegestufe derzeit maximal etwas mehr als 2.000 Euro im Monat, wobei es sich dabei schon um einen besonderen Härtefall handeln muss. Da Unterbringung und Pflege in einem Pflegeheim aktuell jedoch mit durchschnittlich 3.500 Euro veranschlagt werden, klafft hier eine deutliche Finanzierungslücke. Daher raten Experten mittlerweile nahezu jedem Bürger dazu, eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Auch die Regierung möchte den Abschluss einer solchen Zusatzversicherung ab dem nächsten Jahr (2013) fördern, indem der Versicherte monatlich fünf Euro erhält. Diese „Zugabe“ seitens des Staates ist in der Öffentlichkeit, auch in Anlehnung an die bekannte Riester-Förderung, unter dem Namen Pflege-Riester bekannt geworden. Laut Planung sollen mindestens alle Bürger, die ab 2013 eine private Pflegezusatzversicherung abschließen, vom Staat monatlich fünf Euro hinzu bekommen.

Ob auch solche Verträge gefördert werden, die bereits vor 2013 bestehen, ist bisher noch nicht geklärt. Derzeit muss ein 30-jähriger Mann beispielsweise einen Beitrag von 10-15 Euro im Monat zahlen, wenn er sich für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung entscheidet. Die Höhe des Beitrages richtet sich bei der meistens gewählten Pflegetagegeldversicherung einerseits nach dem Alter des Versicherten und anderseits nach der Höhe des Pflegetagegeldes, welches zwischen den zwei Partien vereinbart worden ist. Durch die geplante Förderung in Form des Pflege-Riesters müssten viele Verbraucher dann monatlich nur noch 5-10 Euro aufwenden, um die private Pflegeversicherung zu bezahlen. Es handelt sich bei dieser Zusatzversicherung übrigens um eine kapitalgedeckte private Zusatzversicherung, während die gesetzliche Pflegeversicherung nach dem Umlageprinzip funktioniert. (er)

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