Börsenbriefe und Renditeaussichten vergleichen

– Anlagetipps und Bewertung von Börsenbriefen

Im Anlagebereich ist die Auswahl heute für den Verbraucher nahezu unendlich groß, sodass sich die meisten Bürger kaum noch zurecht finden, in welches Produkt sie am besten ihr Kapital investieren sollen. Eine große Hilfe stellen hier auf den ersten Blick die so genannten Börsenbriefe dar. Diese werden meistens heute in Form von Newslettern angeboten und sind entweder kostenlos oder gebührenpflichtig zu beziehen.

Anlagetipps in Börsenbriefen sind jedoch insgesamt betrachtet mit erheblicher Vorsicht zu genießen, denn bis auf einige Ausnahmen kann man nicht davon ausgehen, dass diese Tipps objektiv und uneigennützig sind, wie es oftmals den Anschein hat und mitunter suggeriert wird . Das diese Anlagetipps manchmal nicht einmal das Papier wert sind auf welchem sie gedruckt oder verfasst worden sind, kann im Grunde jeder Verbraucher selbst durch einen Test heraus finden. So werden zum Beispiel in den Börsenbriefen nicht selten „Geheimtipps“ gegeben. Dabei handelt es sich dann meistens um Aktien oder Rohstoffe, die angeblich von den Anlegern noch völlig „unentdeckt“ sind oder hinter denen eine echte „Story“ steckt, sodass die Kurse in der Zukunft eigentlich zwangsläufig stark ansteigen müssten. Wenn man sich dann einmal den tatsächlichen Kursverlauf dieser empfohlenen Produkte anschaut, dann ist im Grunde sehr häufig das gleiche Schema zu erkennen. Spätestens direkt nach dem Erscheinen dieses Anlagetipps in Börsenbriefen steigt der Kurs zunächst einmal teilweise recht deutlich an, weil eben nicht wenige Anleger dieser Empfehlung trauen und die Aktien oder sonstigen Papiere kaufen.

Nach einer recht kurzen Zeit von mehreren Tagen oder wenigen Wochen ist dann jedoch häufig ein regelrechter Kurseinbruch zu verzeichnen, sodass der Kurs meistens sogar wieder unter das Niveau zum Zeitpunkt der Empfehlung fällt. Dieser Kursverfall kann zwei Ursachen haben: zum einen sind sicherlich viele Anleger über die ausbleibende Kursexplosion enttäuscht und verkaufen ihre Papiere wieder. Zum anderen könnte es aber auch daran liegen, dass der Verfasser des Börsenbriefes vor der Veröffentlichung selbst die als Geheimtipp empfohlenen Aktien erworben hat und diese nun mit einem hohen Gewinn wieder verkauft. In solch einem Fall diente die Empfehlung eigentlich nur dazu, die eigene Geldbörse zu füllen. Solch eine Arbeitsweise ist natürlich in hohem Maße unseriös, juristisch leider aber nicht wirklich greifbar. Natürlich arbeiten nicht alle Börsenbriefe nach dieser Methode, sondern es gibt auch durchaus seriös recherchierte Empfehlung. Dennoch sollte man als Anleger bei Empfehlungen und Anlagetipps in Börsenbriefen immer kritisch sein und besonders hellhörig werden, wenn von so genannten Geheimtipps die Rede ist.
(er)

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