Rentenvorteile bei späterem Renteneintritt berechnen

Das Rentensystem ist in Deutschland relativ einfach strukturiert. Wer während seines Arbeitslebens in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat, der kann später im Rentenalter auch eine Leistung erwarten. Dennoch funktioniert die Rentenversicherung nach dem sogenannte Umlageverfahren, was bedeutet, dass die jetzt arbeitende Generation für die Rente verantwortlich ist, die aktuelle Rentner erhalten. Die Regelaltersgrenze wurde in der letzten Zeit in Deutschland angehoben, und zwar auf 67 Jahre.

Nach wie vor wird davon ausgegangen, dass 45 Arbeitsjahre notwendig sind, um den maximal möglichen Rentenanspruch zu erhalten. Wer dies nicht schafft oder aus anderen Gründen möchte, dass die Rente etwas höher ausfällt, der kann seinen Renteneintritt verschieben. Durch diese Verschiebung können sich durchaus Rentenvorteile ergeben. Konkret ist mit Verschiebung gemeint, dass der Verbraucher seine Rente nicht mit 67 Jahren beginnen möchte, sondern noch etwas länger arbeitet. Diesen zeitweisen Verzicht auf die Rente belohnt der Staat damit, dass die anschließend tatsächlich gezahlte Rente höher ausfällt, als wenn die Zahlung direkt mit dem Erreichen der Regelaltersgrenze begonnen hätte. Wer also beispielsweise drei Jahre länger arbeitet, als er eigentlich muss, kann seine spätere Rente um einige Prozentpunkte erhöhen.

Wie groß der finanzielle Vorteil tatsächlich ist, sollte stets im Einzelfall ausgerechnet werden. Hilfreich kann in diesem Zusammenhang zum Beispiel ein Gespräch mit der Rentenberatungsstelle sein, die es in nahezu jeder größeren Stadt in Deutschland gibt. Auch wenn die Möglichkeit gegeben ist, den Renteneintritt zu verschieben, ist diese Maßnahme nicht für jeden Bürger geeignet. Das Verschieben setzt nämlich im Grunde voraus, dass der betroffene Bürger noch einige Jahre weiter arbeiten kann. Da jedoch immer mehr Verbraucher ohnehin ihre Regelaltersgrenze aus gesundheitlichen Gründen nicht erreichen können, fällt diese Option für viele Bürger flach.

Nur wer körperlich und geistig einigermaßen imstande ist, sein Arbeitsleben noch um einige Jahre zu verlängern, kann von der Verschiebung des Renteneintritts profitieren. Nur wenige Bürger haben die Möglichkeit, den aufgeschobenen Zeitraum durch vorhandenes Vermögen auszugleichen. Insgesamt betrachtet ist der spätere Renteneintritt ein geeignetes Mittel, um die Rente zu erhöhen, jedoch wird er in der Praxis relativ selten in Anspruch genommen. Wer jedoch mit dem Gedanken spielt, sollte sich bei der Rentenversicherungsanstalt informieren. (er)