Möglichen Schufa Eintrag abfragen und einsehen

Bei jeder Kreditvergabe wird die Bonität des Kunden ermittelt. Unter der Bonität versteht man die Kreditwürdigkeit, also die Fähigkeit, Kredite vereinbarungsgemäß zurückzuführen. Zur Ermittlung der Bonität werden nicht nur die Einkommens- und Vermögensverhältnisse herangezogen, sondern es wird auch die Schufa abgefragt. Hierzu muss jeder Kunde eine entsprechende Klausel unterschreiben.

Die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, ist ein Institut, das Daten der angehörigen Banken und Händler speichert. Unter anderem werden Name, Anschrift und Geburtsdatum gespeichert. Neben diesen allgemeinen Daten werden aber auch Daten zu Leasing- und Kreditverträgen, Eröffnung von Girokonten und der Vergabe von Kreditkarten gespeichert. Über die Einkommens- und Vermögensverhältnisse erhält die Schufa keine Informationen. Ziel der Schufa ist es unter anderem, die Institute und Banken vor Verlusten zu schützen. So soll eine Kreditvergabe an Kunden, die ein negatives Verhalten aufweisen, verhindert werden. Aber auch Verbraucher sollen geschützt werden, etwa vor Überschuldung durch exzessive Kreditaufnahme. Da jeder Kredit gespeichert wird, kann bei einer erneuten Kreditaufnahme der Grad der Verschuldung ermittelt werden. Um nicht überschuldet zu sein, dürfen maximal 40% des Einkommens als Kreditrate aufgewendet werden.

Der Schufa werden nicht nur positive Merkmale, also die vertragsgemäße Erfüllung von Verpflichtungen gemeldet, sondern auch negative. Kann ein Kunde seine Verpflichtungen nicht erfüllen und gerät er in Zahlungsverzug, erhält die Schufa diese Information und es findet eine Schufa Eintragung statt. Auch im Falle einer Privatinsolvenz und die Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung werden der Schufa gemeldet. Diese Einträge bleiben auch nach deren Erledigung weitere drei Jahre gespeichert.

Da viele Banken und Händler ihre Kunden bei Vertragsabschluss nicht kennen, dient die Schufa dazu, das bisherige Vertragsverhalten zu analysieren. So werden die Schufa-Daten nicht nur bei einer Kreditvergabe abgerufen, sondern auch bei Abschluss eines Handy-Vertrages oder bei der Ausgabe einer Kreditkarte. Kunden, die über eine schlechte Schufa verfügen, haben somit keine Möglichkeit mehr, einen der oben genannten Verträge abzuschließen. Auch die Eröffnung eines Girokontos bei der Bank wird erschwert. Zwar bietet mittlerweile jede Bank ein Konto für Jedermann, dieses jedoch ohne Dispositionskredit, Überziehungen werden ebenfalls nicht zugelassen. Auch erhalten diese Kunden keine Ec-Karte, da hiermit Überziehungen möglich wären. Den Kunden wird also nur eine Service-Karten der Bank ausgehändigt. Mit dieser Karte sind Bargeldabhebungen nur an institutseigenen Geldautomaten möglich, die Bezahlung bei Händlern oder in Supermärkten ist ausgeschlossen. Auch Finanzierungen von Luxusgütern wie Elektronik, Möbel oder Automobile sind mit einem Schufaeintrag nicht möglich, ebenso das Leasing. Diese Waren können also nur noch bar gekauft werden.

Für Kunden, die über negative Schufa Einträge verfügen, gibt es nur noch wenige Möglichkeiten, doch einen Kredit aufzunehmen oder eine Kreditkarte zu erhalten. So bieten einige ausländische Banken derartige Kredite, allerdings nur an Menschen mit einem festen Einkommen und auch nur in geringer Höhe (Maximalbetrag EUR 3.500,00) Diese Kredite können über das Internet abgeschlossen werden. Der Nachteil ist allerdings, dass die Konditionen deutlich über denen „normaler“ Kredite liegen. Zinssätze von 13% p.a. effektiv sind keine Seltenheit. Kreditkarten können nur im Rahmen von Prepaid Kreditkarten ohne Schufa ausgegeben werden. Um die Karte nutzen zu können, muss der Kunde vorher Geld auf die Karte überweisen. Verfügungen sind dann nur im Rahmen des Guthabens möglich. Da auch Handy-Verträge bei negativem Schufaeintrag nicht mehr abgeschlossen werden, können auch hier nur Prepaid-Karten genutzt werden.

Ein Schufaeintrag ist im Alltag sehr hinderlich, da gute Finanzierungsangebote (0%-Finanzierungen) bei Händlern nicht genutzt werden können. Auch der Abschluss von Handy-Verträgen ist nicht mehr möglich. Daher sollte jeder Kunde seinen Kreditverpflichtungen nachkommen, und bei drohender Zahlungsunfähigkeit schnellstmöglich eine Lösung mit der Bank anstreben. So kann der Schufa Eintrag und die daraus resultierenden Nachteile ggf. verhindert werden. (er)