Tipps und Plan zum Schulden abbauen

Wenn die finanziellen monatlichen Belastungen kaum noch "Luft zum atmen lassen", ist der Zeitpunkt erreicht, an dem man sich Gedanken über einen Schuldenabbau machen sollte. Grundsätzlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, um zum einen die Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern zu reduzieren und zum anderen wieder Spielraum für die persönliche finanzielle Situation zu bekommen.

1. Schritt: Einen Überblick schaffen

Um die eigenen Möglichkeiten zum Schulden abbauen zu kennen, ist es wichtig, zuerst alle monatlichen Ausgaben und die Einnahmen aufzulisten. Hier kann man erkennen, wie hoch der Überschuss oder die Unterdeckung ist. Auch alle noch offenen Rechnungen sind mit in die Aufstellung zu nehmen. Sind alle Posten zusammengetragen, ist es ratsam, die Zahlungen zu gruppieren, zum Beispiel nach Krediten, Versicherungen, Ausgaben zum persönlichen Bedarf und so weiter.

2. Schritt: Einsparungen prüfen

Um die finanziellen Belastungen zu reduzieren, empfiehlt es sich, jeden Posten hinsichtlich der unbedingten Notwendigkeit zu prüfen. Mögliche Fragen, die man sich selbst stellen kann: Welcher Versicherungsvertrag ist nicht erforderlich? Brauche ich noch einen Festnetz-Telefonanschluss, wenn ein oder zwei Flatrate-Handys vorhanden sind? Kann ich bei Strom und Gas zu einem billigeren Anbieter wechseln? Können wir auch ohne Kreditkarte einkaufen? Wird der Belastungsdschungel hier konsequent "durchforstet", kann der eine oder andere Vertrag verändert oder aufgelöst werden.

3. Schritt: Sparvertrag prüfen

Um die hohen Belastungen kurzfristig zu verringern, ist es ratsam, Kreditverträge schnell abzulösen. Liegt noch erspartes Geld auf der Bank, sollte geprüft werden, ob dieses Geld ohne lange Kündigungsfrist und ohne Ertragseinbußen schnell verfügbar ist. Kleinere Konsumentenkredite und auch der Dispokredit auf dem Girokonto können dadurch verringert oder ganz abbezahlt werden. Und in jungen Jahren bleibt noch ausreichend Zeit, wieder Geld anzusparen.

4. Schritt: Kredite zusammenfassen

Wer immer wieder Kredite für Anschaffungen aufgenommen hat, zahlt womöglich zu hohe Zinsen. Hier ist zu prüfen, ob mehrere kleine Kredite, durch einen neuen Kredit zusammengefasst werden können. Wenn die Gesamt-Rate dann geringer ist, als alle vorherigen Raten zusammen, ist dies eine sehr lohenswerte Möglichkeit, um die Schulden abzubauen. Vielleicht wird man mehrere Versuche unternehmen müssen, um eine Bank zu finden, die in solchen Situationen einen neuen Kredit vergibt, der damit gleichzeitig die anderen Kreditverbindlichkeiten ablöst. In dieser Phase ist es ratsam, keine weiteren Kredite aufzunehmen und auch nicht mehr mit der Kreditkarte auf Kredit einzukaufen.

5. Schritt: Neue Einnahmequellen erschließen

Wenn die monatliche Finanzsituation angespannt bleibt, kann man als Alternative zu den Einsparpotenzialen auch prüfen, ob sich das Einkommen verbessern lässt. Möglich ist ein neuer besser bezahlter Job oder ein Nebenjob. Ungünstig ist es in diesem Fall aber, den Chef um mehr Geld zu bitten, da Unternehmen in der Regel sich nicht um die persönlichen Finanzen ihrer Mitarbeiter kümmern. Eine weitere Möglichkeit bietet sich an, wenn beispielsweise das Privatauto verkauft werden kann und man auf ein kleineres Modell umsteigt, das auch noch beim Benzinsparen hilft. Oder es werden nicht mehr benötigte Gegenstände verkauft, beispielsweise bei ebay. Wichtig ist in diesem Fall nur, dass das eingenommene Geld gleich zum Verringern der Kreditsummen eingesetzt wird.

Wer wirklich den Willen hat, und seine Schulden loswerden möchte, findet immer Mittel und Wege dazu. Neben den eigenen Anstrengungen ist es auch immer wichtig, Kontakt mit den Gläubigern zu halten. (er)