Vorsicht Schuldenfalle
– Die häufigsten Ursachen von Überschuldung
Rund 2,9 Millionen Haushalte in Deutschland sind überschuldet. Das geht aus dem Schuldenkompass 2007 hervor, für den das Kreditbüro Schufa mehr als 400 Millionen Daten ausgewertet hat. Die betroffenen Haushalte haben entweder Konsumenten- oder Immobilienkredite aufgenommen - oder auch beides. Allein die rund 1,6 Millionen überschuldeten Haushalte mit Konsumentenkrediten haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes eine durchschnittliche Schuldenlast von 22.000 Euro. Ihr gesamtes Schuldenvolumen beläuft sich somit auf bis zu 70 Milliarden Euro.
Nicht jeder, der einen Kredit aufgenommen hat, ist auch überschuldet. Die meisten Kreditnehmer kommen ihren Verpflichtungen wie vereinbart nach. Von Überschuldung spricht man erst, wenn es den Betroffenen eben nicht mehr möglich ist, ihre Kredite in absehbarer Zeit und aus eigener Kraft zurückzuzahlen. Davon betroffen sind besonders häufig Haushalte mit nur einer Person, Geringverdienern oder Alleinerziehenden. Etwa jeder dritte überschuldete Haushalt mit Konsumentenkrediten ist zudem von Arbeitslosigkeit betroffen. Andere geraten durch eine Scheidung in die Schuldenfalle oder schlicht und einfach dadurch, dass sie sich in Geldangelegenheiten nicht besonders gut auskennen.
Die mit Abstand häufigste Ursache für die Überschuldung ist nach Angaben der Schuldnerberatungen die Arbeitslosigkeit. Vielen Haushalten ist es nicht mehr möglich, Kreditraten zu bezahlen, sobald ein Teil des Einkommens wegfällt. Auch andere, deutliche Lebenseinschnitte, wie eine Scheidung, ein Unfall oder der Tod eines Partners, können zur Überschuldung führen. Nicht selten bleiben auch nach einer gescheiterten Selbständigkeit Schulden in erheblichem Umfang zurück.
Allerdings basieren dieses Daten auf Angaben, die die Betroffenen selbst bei den Schuldnerberatungen gemacht haben. Sehr viel seltener führen sie dort das eigene Konsumverhalten als Grund für ihre finanziellen Schwierigkeiten an. Wie viele überschuldete Haushalte tatsächlich über ihre Verhältnisse gelebt haben oder durch andere Umstände in die Schuldenfalle geraten sind, ist statistisch deshalb nicht eindeutig belegt. Häufig aber dürften mehrere Gründe gemeinsam dazu führen, dass Schuldner in eine derartige finanzielle Notlage geraten.
Das Statistische Bundesamt gibt die Arbeitslosigkeit mit knapp 30 Prozent als Hauptgrund für die Überschuldung an. Alle anderen Gründe folgen mit weitem Abstand. So sind 13 Prozent der überschuldeten Haushalte durch eine Scheidung in Schwierigkeiten geraten, zehn Prozent durch eine gescheiterte Selbständigkeit (und gut 8,5 Prozent durch eine Erkrankung, einen Unfall oder eine Sucht. Eher untergeordnete Rollen spielen dagegen gescheiterte Immobilenfinanzierungen und unzureichende Kreditberatungen mit jeweils weniger als vier Prozent. Dass diese Daten, die in der Regel auf den Angaben der Schuldner basieren, nicht immer objektiv sind, zeigt sich auch darin, dass die prozentualen Angaben in anderen Statistiken zum Teil erheblich von diesen Zahlen abweichen. Die Arbeitslosigkeit wird allerdings stets, in allen vergleichbaren Statistiken, als Hauptgrund für die Überschuldung angegeben.
Die unterschiedlichen Wege in die Schuldenfalle hängen häufig auch vom Alter ab. So haben beispielsweise die Überschuldeten, die noch keine 20 Jahre alt sind, offene Telefonrechnungen in Höhe von rund 1.900 Euro. Keine andere Altersgruppe hat so hoch Telefonschulden. Dagegen stehen die 65- bis 70-Jährigen mit 3.900 Euro bei Versandhäusern in der Kreide, was ebenfalls ein Rekordwert ist. Und die 55- bis 65-Jährigen drücken besonders hohe Mietschulden.
Die größten Verpflichtungen haben die überschuldeten Haushalte insgesamt den Banken gegenüber. Die Möglichkeiten, sein Konto überziehen, einen Kredit in Anspruch oder auf Raten kaufen zu können, verleiten offenbar viele dazu, deutlich mehr Geld auszugeben als ihnen zur Verfügung steht. Und aufgrund der hohen Zinssätze, die etwa beim Dispositionskredit fällig werden, erhöht sich die Schuldenlast häufig rasch zu einer Summe, die die Betroffenen nicht mehr schultern können. Rund 70 Prozent aller Forderungen entfallen auf die Banken. Allerdings geht es dort, etwa bei der Immobilienfinanzierung, häufig auch um größere Summen als beispielsweise bei einer nicht bezahlten Handyrechnung.
Umso auffällig ist, dass die wenigsten Betroffenen aber tatsächlich durch einen so großen Kredit wie die Immobilenfinanzierung in die Schuldenfalle geraten, sondern eher durch die Summe kleinerer Ausgaben, die sie am Ende nicht mehr überblicken können. Offenbar werden die Folgen einer Immobiliefinanzierung sehr viel genauer bedacht als die eines Urlaubs oder eines Waschmaschinenkaufs auf Pump. (er)
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