Schulden Verjährung

Wer Waren bestellt, der muss diese auch bezahlen. Wer Waren bestellt und vorher weiß, dass er sie nicht zahlen kann, begeht Betrug. Und wer seine Rechnungen einfach so nicht bezahlt, macht Schulden. Viele Menschen meinen nun, sie müssten nur lange genug warten, denn nach einiger Zeit verjähren die Schulden schließlich. Grundsätzlich ist dies auch richtig, die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre. Sie beginnt mit dem Jahr nach Entstehen der Schuld und endet drei Jahre später zum 31.12.

Allerdings verjähren Schulden nur dann, wenn keine Maßnahmen getroffen wurden, die die Verjährung hemmen oder unterbrechen. Mahnungen sind stets das erste Mittel, welches Unternehmen einsetzen, um offene Forderungen einzutreiben. Diese hemmen allerdings noch keine Verjährungsfrist. Vielmehr ist es so, dass es dazu einem Mahnbescheid bzw. einem Vollstreckungsbescheid bedarf. Erst mit Hilfe eines solchen Bescheides wird die Verjährung tatsächlich gehemmt. Hat man ein gerichtliches Urteil erlangt, welches den Schuldner zur Zahlung der Schuld verurteilt, so besitzt man einen rechtskräftigen Titel. Dieser hat über einen Zeitraum von 30 Jahren Gültigkeit. Das heißt, selbst wenn jetzt nichts beim Schuldner zu holen ist, so kann doch bis zum Ablauf dieser 30 Jahre immer noch vollstreckt werden.

Sollte also der Schuldner nach zehn Jahren einen neuen Job erhalten, aufgrund des Einkommen so gestellt sein, dass er gepfändet werden kann, so ist diese Pfändung auch nach einer solch langen Zeit noch möglich, sofern man denn einen entsprechenden Titel vorweisen kann. Schuldner sollten deshalb nicht auf die Verjährung ihrer Schulden hoffen, sondern sich frühzeitig Gedanken darum machen, wie sie diese am besten abtragen können. Oftmals sind Ratenzahlungen möglich, die individuell mit den einzelnen Gläubigern ausgehandelt werden können. Wer sich selbst diesen Schritt nicht zutraut, der kann ebenfalls die Dienste einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch nehmen. Dadurch wird es meist noch besser möglich, mit den Gläubigern zu verhandeln, da die Schuldenberater genau wissen, wie sie die Gläubiger anzufassen haben. (er)