Die Einflüsse des Timingrisikos auf das Fonds-Rating

– Welche Rolle spielt das Timingrisiko bei einem Fonds-Rating?

Der Anleger beteiligt sich beim Kauf von Fondsanteilen am Eigentum des Fondsvermögens und hat Ansprüche auf den gültigen Rücknahmepreis und auf eine Gewinnbeteiligung. Alle Anleger möchten natürlich in Fonds investieren, die in einer festgelegten Zeit, die höchst möglichsten Rendite bringen. Weil Fonds eine gute Rendite bringen können, sind sie aber auch mit Risiken behaftet. Die Risiken beinhalten das Verlust-Risiko, das Verhaltens-Risiko und das Timingrisiko.

Das Verlustrisiko ist der Spiegel vom Ausmaß und der Häufigkeit von möglichen Verlusten des Investments und wenn die Investoren kurz nach dem Einstieg einer rückläufigen Wertentwicklung, oder nach dem Ausstieg einer steigenden Wertentwicklung ausgesetzt werden, hat das Timingrisiko zugeschlagen. Die mögliche Abweichung der Fonds-Pefomance vom jeweiligen Zielpunkt (Benchmark), wird im Verhaltensrisiko beurteilt. Der Tracking Error dient als Anhaltspunkt für das Verhaltensrisiko und die jeweiligen Fonds erreichen mit größerer Wahrscheinlichkeit ihre Benchmark, je niedriger dieser ist. Viele Investoren in Fonds, die ihr Anlagerisiko so gering wie möglich halten wollen, treffen oft Entscheidungen, in welchen Fonds sie investieren wollen, auf der Basis des Fonds-Rating.

Beim Fonds-Rating ist es Ziel, durch Benotungen der Fonds den Investoren Entscheidungshilfen bei der Auswahl anzubieten, in welche Bestände sie ihr Geld investieren sollen.. Eine verständlichere Bezeichnung wäre deshalb Fondsnote. Bei der Notengebung werden aus einer Vergleichsgruppe mit einer bestimmten Menge Fonds selektiert, die ein bestimmtes Mindestalter erreicht haben und mit technischen Bewertungszahlen in die gewichtige Reihenfolge gebracht. Die Benotung entlastet die Benutzer von selbst durchgeführten und aufwendigen Analysearbeiten, macht verdichtete Aussagen, ob die Kursentwicklung stabil bleibt und klassifiziert die Fonds.

Zusammenhang zwischen Timingrisiko und Fonds-Rating
Ebenso wie beim Timingrisiko für die Anleger in Fonds, beeinflusst der Zeitpunkt für die Datenerfassung der Bewertungszahlen das Fonds-Rating. Beginnt die Erfassung der gemessenen Größen zu einem Zeitpunkt, wo die Unternehmensanteile gerade stark boomen, fließen Werte in die Bewertungsgrundlage mit ein, die über eine längere Dauer vielleicht für die Eigenschaften des jeweils zu beurteilenden Fonds gar nicht repräsentativ sind. Auch beim Bewertungseinstieg im umgekehrten Fall, einem plötzlich starken Absacken der Fondswerte werden die Auswertungsergebnisse von dieser Kurzzeitaufnahme beeinflusst. Beginnt der Einstieg der Bewertung zu einem Zeitpunkt, wo der Kurs gerade stark steigt, wird die Fondsbenotung besser dargestellt, als sie vielleicht wirklich ist. Im umgekehrten Fall liegt sie dann eher auf der schlechteren Seite.

Einen weiteren Aspekt aus der Sicht der Anleger stellen der Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt ihrer Investitionen dar. Das Fonds-Rating kann darüber keine genügend zutreffende Aussage machen. So kann der Wert der Anteile schon kurz nach dem Erwerb stark fallen, oder bald nach dem Ausstieg wieder gut ansteigen, während der Fonds über einen längeren Zeitraum vielleicht gute Rendite bringt, die dem Fonds-Rating in die Stiefel spielen können. Investoren, die Vertrauen in die Fondsnote setzen, sollten deshalb bei plötzlichem Kursverlust nicht gleich nervös werden und die Anteile noch über einen längeren Zeitraum behalten. Genau wie ein unbenoteter Fonds erzwingt auch ein benoteter Fonds die Entscheidung für den richtigen Einstiegszeitpunkt. Um dieses Risiko so klein wie möglich zu halten, sollten die Fonds-Anleger ihre zu erwerbenden Anteile gut streuen.

Intuitive Statistik in anderen Wirtschaftsbereichen
Im Qualitätsmanagement in Fertigungsunternehmen kennen die Verantwortlichen die Einflussgrößen auf ihre Statistik, oder sie müssen sie mit geeigneten Analysen bestimmen. Die 4 M, Mensch Maschine, Methode und Mitwelt gelten als Verursacher von ungewöhnlichen Streuungen, die bei den statistischen Auswertungen auftreten können. Deshalb führen sie auch gezielt Datenaufnahmen durch, wenn die Maschinenbediener wechseln, eine andere Maschine oder ein anderes Werkzeug zum Einsatz kommt, oder Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur in den Fertigungshallen sich stark ändern. Die Zeitpunkte für den Einstieg von Daten zur Ermittlung der Fondsnote lässt sich weniger gut oder gar nicht voraussagen. Hier spielen die Erfahrungen der Verantwortlichen eine große Rolle und es müssen viele Bauchentscheidungen getroffen werden.

(er)

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