Varianten und Konstruktionen der Airbag-Zertifikate

– Airbag-Zertifikat mit Risikopuffer im Vergleich

Im Bereich der Zertifikate ist die Auswahl für Anleger extrem groß, was einerseits positiv ist, andererseits aber durchaus ein Risiko beinhaltet. Es meinen zum Beispiel zahlreiche Kunden, dass im Prinzip sämtliche am Markt zu erwerbende Zertifikate die gleichen Eigenschaften hätten, was definitiv nicht richtig ist. Vielmehr existieren diverse unterschiedliche Formen und Varianten, die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden.

Wer alle am Markt vorhandenen Zertifikate in verschiedenen Gruppen einteilen möchte, der kann beispielsweise auf Zertifikate mit Risikopuffer und auf besonders riskante Papiere zurückgreifen. Zu den Zertifikatsarten, die eine gewisse Absicherung bieten, gehört beispielsweise das Garantiezertifikat. Hier wird dem Inhaber versichert, dass er auch bei Verlusten einen gewissen Teil seines Kapitals bei Fälligkeit des Produktes gutgeschrieben bekommt. Ein ähnliches, aber nicht ganz so bekanntes Produkt, ist das sogenannte Airbag-Zertifikat. Auch bei dieser Variante besteht die Haupteigenschaft darin, dass der Anleger in gewissem Umfang gegen Verluste geschützt wird. Allerdings muss dennoch eine deutliche Trennung zum Garantiezertifikat vorgenommen werden, denn das Airbag-Zertifikat schützt das Kapital des Inhabers nur bis zu einem bestimmten Punkt. Konkret bedeutet dies, dass der Anleger sein Kapital nur unter der Voraussetzung zurückerhält, dass der jeweilige Basiswert eine bestimmte Untergrenze nicht unterschreitet.

Wie ein solches Zertifikat funktioniert, lässt sich gut an einem Beispiel verdeutlichen, welches in der Praxis häufig vorkommt. Dazu soll angenommen werden, dass der Kunde ein Airbag-Zertifikat erwirbt, welches den Deutschen Aktienindex als Basiswert hat. Derzeit notiert der DAX bekanntlich auf einem Allzeithoch von über 10.000 Punkten. Beim beispielhaften Airbag-Zertifikat soll es nun so sein, dass der Anleger von Kursteigerungen beim DAX profitieren würde und der Basispreis bei 9.500 Punkten liegt. Sollte der DAX nun am Laufzeitende bei 9.500 Punkten oder darüber hinaus notieren, so würde der Anleger einen Gewinn erzielen.

Aufgrund des Risikopuffers, den jedes Airbag-Zertifikat beinhaltet, nimmt der Inhaber des Zertifikates allerdings nur bedingt an Preissteigerungen teil. Dennoch erzielte er eine Rendite, falls der DAX mindestens 9.500 Punkte erreichen sollte. Was aber passiert, wenn der Deutsche Aktienindex bis zur Fälligkeit des Zertifikates fällt? In diesem Fall kommt es darauf an, wie groß die Verluste sind. Notiert der DAX beispielsweise am Laufzeitende bei 9.300 Punkten, würde der im Airbag-Zertifikat vorhandene Risikopuffer greifen. Dieses beträgt nämlich 15 Prozent, sodass der DAX im Prinzip auf unter 8.700 Punkte fallen könnte, ohne dass der Anleger tatsächlich einen Verlust erleiden müsste. Wird diese Marke allerdings unterschritten, so greift der Risikopuffer nicht mehr und es entstehen reale Verluste.
(er)

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