Welche Krankenversicherung ist für mich die beste?

– Vergleich der Kosten und Leistungen der PKV und GKV

Derzeit wird in den Medien relativ häufig über die zwei in Deutschland existierenden Krankenversicherungs-Systeme, nämlich über die PKV (private Krankenversicherung) und ferner über die GKV (gesetzliche Krankenversicherung) gesprochen. Ein Grund dafür ist sicherlich auch die ab 2011 in Kraft tretende Gesundheitsreform, im Rahmen derer unter anderem die Beiträge zur GKV wieder erhöht werden. Da der weitaus größte Teil der Bevölkerung ohnehin in der GKV pflichtversichert ist, beschäftigen sich viele Verbraucher auch gar nicht intensiv mit den Unterschieden zwischen beiden Systemen.

Sehr wichtig sind diese Unterschiede hingegen für alle Bürger, die sich zwischen den beiden Krankenversicherungsarten entscheiden können. Das sind in erster Linie die Selbständigen und die Freiberufler, aber auch alle Studenten und all diejenigen Arbeitnehmer, die die Versicherungspflichtgrenze überschreiten. In einem direkten Vergleich zwischen der PKV und der GKV lassen sich einige deutliche Unterschiede heraus stellen. Der erste große Unterschied besteht darin, auf welcher Basis die Beiträge zur jeweiligen Krankenversicherung berechnet werden. Bei der GKV ist es so, dass nur ein Aspekt wichtig für die Höhe des Beitrages ist, nämlich das Einkommen des Versicherten. Auf dessen Basis wird bis zur Beitragsbemessungsgrenze ein bestimmter Prozentsatz (derzeit 14,90 Prozent) als Krankenversicherungsbeitrag berechnet. Andere Faktoren spielen bei der GKV keine Rolle, bei der PKV allerdings umso mehr. Denn der Beitrag zur PKV wird in keiner Form vom Einkommen abhängig gemacht, sondern es sind andere Merkmale wie Alter des Krankenversicherten, gewählter Tarif und Gesundheitszustand von Bedeutung. Eine Besonderheit der GKV, die für viele Mitglieder einen sehr großen finanziellen Vorteil gegenüber der PKV bedeutet ist, dass Familienmitglieder unter bestimmten Voraussetzungen beitragsfrei beim Hauptversicherten mitversichert werden können (Familienversicherung).

Das trifft für alle minderjährigen Kinder genauso zu wie für den Ehepartner, der weniger als 365 bzw. 400 Euro im Monat verdient. Der zweite große Bereich im Rahmen des Vergleichs zwischen der GKV und der PKV sind die Leistungen der jeweiligen Krankenversicherung. Generell heißt es oft, dass die PKV deutlich bessere Leistungen bieten kann, was allerdings so ohne Einschränkungen nicht richtig ist. Vielmehr kommt es darauf an, welchen Tarif man bei der PKV gewählt hat. Denn während die Leistungen der GKV bis auf einen geringen Spielraum der Krankenkassen gesetzlich festgelegt sind, unterscheiden sich die Leistungen der privaten Versicherer je nach Tarif teilweise in sehr großem Umfang. So nutzen immer mehr privat Krankenversicherte zum Beispiel aus Kostengründen den Basistarif. Dieser bietet dann insgesamt etwa die gleichen Leistungen wie die GKV. Wer mehr Leistungen in der PKV haben möchte, muss einen – dann natürlich teureren – Tarif wählen. Etwas verallgemeinernd kann man festhalten, dass die GKV oftmals für Familien und für Geringverdiener die „bessere“ bzw. günstigere Variante ist, während Besserverdiener sich häufig für die PKV entscheiden. (er)

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