Ersatzpapier bei Verlust der Versicherungspolice anfordern

es bei nahezu jedem Vertrag der Fall ist, so sollten die beiden Vertragspartner stets eine Kopie des Vertrages besitzen, um etwaige Ansprüche und betroffene Vereinbarungen im Zweifelsfall nachweisen zu können. Das gilt insbesondere auch für Versicherungsverträge, die zwischen den Versicherungsgesellschaften und den Verbrauchern geschlossen werden.

Allerdings erhält der Versicherte hier keine sonst übliche Kopie oder eine Durchschrift des Vertrages, sondern an diese Stelle tritt der sogenannte Versicherungsschein, der auch als Versicherungspolice bezeichnet wird. Zuvor erhält der Versicherte allerdings noch eine Durchschrift des beim Versicherer gestellten Antrages. Während die Durchschrift des Antrages nicht ganz so wichtig ist, zumal hier auch meistens keine Unterschrift des Versicherers vorhanden ist und es sich auch nur um einen Antrag handelt, ist die Bedeutung der Versicherungspolice demgegenüber sehr groß. Der Versicherungsschein ersetzt nämlich im Grunde die Vertragsdurchschrift und erfüllt einige wichtige Funktionen. Zunächst einmal ist die Versicherungspolice der offizielle Nachweis, dass eine Versicherung besteht und der Versicherte daher auch den vereinbarten Versicherungsschutz genießt.

Zum anderen sind in der Versicherungspolice alle wichtigen Daten und Fakten festgehalten, die zwischen den zwei Parteien getroffen wurden. Genau aus diesem Grunde sollten etwaige fehlerhafte Angaben im Versicherungsschein auch möglichst schnell korrigiert werden. Ist eine solche Korrektur notwendig, wird eine neue Versicherungspolice ausgestellt und an den Versicherten versendet. Was aber ist zu tun, falls der Versicherungsschein zwar bei Erhalt korrekt ist, er jedoch anschließend verlorengeht oder zum Beispiel bei einem Brand beschädigt oder zerstört wird? Sollte der Original-Versicherungsschein nicht mehr vorhanden oder zerstört sein, so sollte der Versicherer dies der Versicherungsgesellschaft auf jeden Fall melden.

Es kann dann jedoch nicht so ohne Weiteres eine neuere Versicherungspolice ausgestellt werden, sondern der Versicherte muss offiziell und schriftlich erklären, dass der eigentliche Versicherungsschein nicht mehr vorhanden ist. Denn der Versicherer muss sich auf jeden Fall absichern, dass nicht irgendwann Ansprüche aus zwei Versicherungsscheinen geltend gemacht werden können. Das könnte zum Beispiel bei einer Kapitallebensversicherung der Fall sein, die oftmals auch bei Krediten als Sicherheit dient. Würden hier zwei Versicherungsscheine zum gleichen Vertrag existieren, hätte der Inhaber gegenüber der Bank quasi eine doppelt so hohe Sicherheit, zumindest dem ersten Anschein nach. Die Anforderung des Ersatzpapiers bei Verlust der Versicherungspolice ist meistens auch mit Kosten verbunden. (er)