Wechselmöglichkeiten aus der gesetzlichen Krankenversicherung

– Ein Wechsel in eine private Krankenkasse kann sich lohnen

Bevor ab 1. Januar 2009 der Staat für alle gesetzlichen Krankenkassen einen einheitlichen Versicherungsbeitragssatz festlegt, lässt sich noch richtig viel Geld sparen. Denn die Prämien der gesetzlichen Krankenkassen differieren immer noch zum Teil sehr stark. Zwischen der preiswertesten gesetzlichen Krankenkasse und der teuersten Krankenkasse liegen zurzeit immerhin 4 Prozent.

Bei einem Jahresbruttoverdienst von beispielsweise 30.000 Euro können Arbeitnehmer und Arbeitgeber beim Wechsel von der teuersten Kasse (15,8 Prozent) in die preiswerteste Kasse (11,8 Prozent) gemeinsam 1.200 Euro im Jahr sparen - für jeden somit anteilig 600 Euro. Da zum 1. Januar 2007 erst die Rentenversicherung wieder angehoben wurde, würde sich bei einem Krankenkassenwechsel die Erhöhung wieder einsparen lassen. Die Pflichtgrenze für eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenkasse liegt zurzeit bei einem Bruttoeinkommen in Höhe von 47.700 Euro im Jahr.

Die Modalitäten bei einem Wechsel
Die gesetzliche Krankenkasse wechseln kann man immer mit einer zweimonatigen Kündigungsfrist. Allerdings gilt zuvor eine Kündigungssperrfrist von 18 Monaten. Diesen Zeitraum muss man mindestens Mitglied in der Krankenkasse gewesen sein. Die Mindestmitgliedschaftsdauer entfällt, wenn die Krankenkasse ihren Beitrag erhöht. Dann kann innerhalb von zwei Monaten die Mitgliedschaft in der bisherigen gesetzlichen Kasse gekündigt und in eine neue preiswerte Krankenkasse gewechselt werden. Das geht problemlos, in dem bei der neuen Krankenkasse ein Antrag gestellt wird und dabei einfach die Kündigungstätigung der alten Krankenkasse mit vorgelegt wird.

Leistungen können variieren
Die Leistungen, die eine gesetzliche Krankenkasse im Krankheitsfall übernimmt, sind vom Gesetzgeber weitestgehend vorgeschrieben und dementsprechend auch nahezu gleich. Einige Kassen haben aber auch über die gesetzlich festgelegten Leistungen hinausgehende Angebote, zum Beispiel Gesundheitskurse, alternative Therapien wie Akupunktur oder spezielle Vorsorgeuntersuchungen, die eine Entscheidung für oder gegen eine Kasse beeinflussen können.

Neu in diesem jahr: Wahltarife
Die Gesundheitsreform ermöglicht den Kassen ab April 2007, so genannte Wahltarife anzubieten. Diese beinhalten zum einen die Möglichkeit, Kassenmitgliedern und Patienten unter bestimmten Voraussetzungen Prämien zu zahlen oder Beiträge zu erstatten. Andererseits können Kassen aber auch erweiterte Zuzahlungstarife anbieten, bei denen die Kasse Leistungen übernimmt, die bisher nicht übernommen werden, beispielsweise die Bezahlung homöopathischer Mittel. Dafür zahlt das Krankenkassenmitglied aber einen Zusatzbeitrag zum monatlichen Krankenkassenbeitrag.

Am besten: ein Beitragsvergleich im Internet
Im Internet lässt sich auf verschiedenen Vergleichsseiten schon mit wenigen Eingaben und ein paar "Klicks" die attraktivste Krankenkasse finden. Und das meist kostenlos. Zu beachten ist lediglich, dass nicht alle Kassen in jedem Bundesland agieren. Liegen Wohnort und Arbeitsplatz in zwei verschiedenen Bundesländern kann man sich für eine Krankenkasse entscheiden, die in dem einen oder in dem anderen Bundesland offen für Mitglieder ist.

Erfüllen Sie Ihre Erwartungen - mit Geschäftsstelle oder direkt
Wer auf persönliche Betreuung setzt, sollte sich eine Kasse mit einer Geschäftsstelle vor Ort suchen. Wer bei seinen Krankenkassenbeiträgen wirklich nur sparen will, für den ist eine gesetzliche Krankenkasse optimal, die vorwiegend über eine Telefon-Hotline oder per E-Mail und Internet zu erreichen ist. Die gesetzliche Krankenversicherung wechseln kann sich aktuell noch lohnen. Bis zum 31. Dezember 2008 legen die Kassen entsprechend ihrer Einnahmen- und Ausgabensituation den Mitgliedsbeitrag selbst fest. Ein paar Minuten genügen bereits und man kann sich im Internet die finanziellen Einsparmöglichkeiten ausrechnen und damit wirklich bares Geld sparen. (er)

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