Gebühren beim Wertpapierdepot vergleichen
– Hohe Depotkosten bei Wertpapieren als Renditekiller
Im Bankenbereich müssen Kunden für diverse Leistungen auch Gebühren entrichten, wie zum Beispiel für die Führung eines Girokontos. Auch für die Nutzung eines Depotkontos berechnen nach wie vor viele Banken eine Gebühr, die auch als Depotgebühr bezeichnet wird. Im Wertpapierbereich gibt es zwei wesentliche Gebührenarten, sodass die Depotgebühren von den sogenannten Ordergebühren abzugrenzen sind.
Bezüglich der Depotgebühren gibt es unterschiedliche Gebührenmodelle, die von Bank zu Bank anders aussehen können. Das am häufigsten genutzte Gebührenmodell beinhaltet, dass der Depotinhaber eine feste Depotgebühr zahlen muss, die in Form einer Jahresgebühr in Rechnung gestellt wird. In diesem Fall stellt die Bank zum Beispiel jährlich 20 Euro in Rechnung. Für die Berechnung der Jahresgebühr ist es unerheblich, ob das Depotkonto aktiv vom Kunden genutzt wird oder nicht. Neben der festen Jahresgebühr gibt es aber noch andere Gebührenmodelle. Manche Banken berechnen keine fixe Jahresgebühr, sondern eine sogenannte Positionsgebühr als Depotgebühr. In diesem Fall werden die Gebühren pro Bestandsposition berechnet. Es kann entweder ein fester Euro-Betrag pro Bestandsposition berechnet werden, oder die Bank berechnet die Gebühr auf prozentualer Basis. In diesem Fall kann es sein, dass der Kunde zum Beispiel eine Gebühr von 0,3 Prozent vom Gegenwert der Bestandsposition zahlen muss. Wer also zum Beispiel 100 Telekom-Aktien im Wert von rund 1.000 Euro im Depot hat, müsste dann eine Positionsgebühr von drei Euro zahlen. In der jüngeren Vergangenheit ist allerdings auch festzustellen, dass Banken und Online Broker häufiger auf die Depotgebühren verzichten.
Oftmals muss der Kunde dazu nur eine Bedingung erfüllen, wie zum Beispiel einmal im Quartal ein Wertpapier handeln, also eine Order erteilen. Es gibt aber auch schon Anbieter, die ohne Bedingung auf die Depotgebühren verzichten. Aufgrund der verschiedenen Modelle und vor allem wegen der unterschiedlichen Preise der Anbieter sollten Kunden immer einen Depotvergleich durchführen. Dabei ist es allerdings wichtig zu beachten, dass die Depotgebühr eben nicht die einzige Gebühr ist, die im Zusammenhang mit dem Wertpapierhandel zu zahlen ist. Mindestens genauso „wichtig“ sind nämlich die Ordergebühren. Diese fallen zwar nur unter der Voraussetzung an, dass der Kunde auch aktiv mit Wertpapieren handelt. Allerdings kann die Ausführung einer Order bei der Bank A bereits teurer sein, als die gesamte Depotgebühr als Jahresgebühr, die man bei der Bank B zahlen müsste. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die Unterschiede zwischen den Anbietern gerade bei den Ordergebühren zum Teil extrem sind. Günstige Ordergebühren finden sich bereits im Bereich von sechs oder sieben Euro, während manche Banken für eine Order durchaus noch eine Gebühr von 20 Euro veranschlagen.
(er)
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